Selbstständigkeit Alte Liebe im Hexenhaus in Kemberg
Jana Smarsly möchte in Kemberg ein Café eröffnen. Ihre Idee „Sitzen wie bei Oma“ stellt sie an diesem Sonntag vor.

Kemberg - Jana Smarsly versucht, ihren Traum wahr werden zu lassen. Es ist sicher nicht ihr Lebenstraum, aber ein Wunsch, der in den jüngsten Jahren immer größer wurde und nun so langsam Gestalt annimmt. Im „Hexenhäuschen“, wie der große alte Fachwerkbau am Schützenplatz direkt neben dem alten Kino unter Kembergern gern genannt wird, wird sie einen eigenen kleinen Restaurantbetrieb eröffnen: Das Café „Alte Liebe“.
Dort, wo lange Zeit ein Blumenladen sein Domizil aufgeschlagen hatte, werden künftig Törtchen, Kuchen und Kaffeespezialitäten angeboten. Der Name habe schon etwas mit dem Alter des Gebäudes, das auch unter Denkmalschutz steht, zu tun. „Das Alter kann eigentlich nur geschätzt werden“, sagt Smarsly. „Es muss im 16. oder 17. Jahrhundert gebaut worden sein“, wägt sie mit der rechten Hand ab. Selbst Stadtchronist Günter Böhme konnte keine exakteren Aussagen dazu treffen, verrät sie.
Rückkehr in Heimatstadt
Allerdings passte das Gebäude sofort in ihr Vorhaben, denn Smarsly hatte schon eine ganze Weile nach einem passenden Objekt gesucht. Die gebürtige Kembergerin, die bis zu ihrem 18. Lebensjahr auch hier aufgewachsen war, hatte es insgesamt 30 Jahre lang nach Niedersachsen verschlagen. Erst vor etwa zwei Jahren kehrte sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer 15-jährigen Tochter in ihre Heimat zurück.
Seitdem wächst der Wunsch nach einem eigenen Café. „Wir haben hier in Kemberg ja auch keins“, betont sie und stellt so den Mehrwert für die Stadt heraus. Smarsly ist gelernte Restaurantfachfrau und hat auch eine Ausbildung zur Reiseverkehrsfachfrau abgeschlossen. In den jüngsten Jahren war sie in erster Linie als Touristikfachkraft tätig, so dass die Planung und Umsetzung des Café-Vorhabens wieder einen neuen Lebensabschnitt markiert.
Insbesondere aufgrund des roten Fadens „Sitzen wie bei Oma!“, an den sie sich in ihrem Café halten möchte, passte der historische Fachwerkbau so gut in das Konzept. „Ich mag so die gute alte Stube und möchte das eigentlich auch komplett so aufziehen.“ Dabei spricht sie von Sammeltassen und Kaffeekannen und von vielen anderen Ideen, die sie hat. „So wie früher bei Oma zu Hause“, sagt die 50-Jährige schmunzelnd.
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Der Innenausbau, es wird bereits seit gut 18 Monaten am Gebäude gebaut, ist allerdings bereits fertig. „Da müssen nur noch die Möbel rein“, erklärt sie voller Vorfreude.
Auch der Rohbau eines notwendigen kleinen Anbaus steht schon. „Das wird sozusagen ein Toilettenhäuschen“, sagt sie. Aber es ist noch viel Arbeit übrig und aufgrund verschiedener behördlicher Auflagen insbesondere auch wegen des Denkmalschutzes geht der Prozess nicht ganz so schnell voran wie gewünscht. „Wir hoffen auf Ende des Jahres“, ist sie zuversichtlich.
Flohmarkt mit Frühschoppen
Ganz so lange aber möchte Smarsly nicht warten. Um die Öffentlichkeit von ihrem Vorhaben und dem Stand der Dinge wissen zu lassen, lädt sie am Sonntag, 22. August, von 9 bis 17 Uhr zu einem „Flohmarkt mit Frühshoppen“ am „Hexenhäuschen“ ein. „Es gibt auch noch Stellplätze für Händler“, rührt sie noch einmal die Werbetrommel, „wir haben einen wunderschönen Sommergarten am Haus und viel Platz.“
Telefonische Anmeldung für den Flohmarkt unter 0171/3463069. (mz)
