Ausflugsziel „Alte Canzley“ präsentiert Folkrock auf Burg Rabenstein
Die „Alte Canzley“ aus Wittenberg engagiert sich auch im Fläming. Was Geschäftsführer Marcus Schubert dort macht und vorhat.

Raben/Wittenberg - Von wegen Dornröschenschlaf! Seit knapp einem halben Jahr sorgt ein Wittenberger dafür, dass wieder Leben eingezogen ist auf Burg Rabenstein. Das beliebte Ausflugsziel im nahen Fläminger Grenzgebiet auf Brandenburger Seite wird seit dem 28. Februar 2020 als eine Art Dependance der „Alten Canzley“ am Wittenberger Schlossplatz betrieben, konkret durch deren Geschäftsführer Marcus Schubert, der auf Rabenstein mit dem ortsansässigen Ralf Rabe zusammenarbeitet.
Es sei gelungen, die Burganlage seither jedes Wochenende zu öffnen, und das Angebot würde auch „sehr gut angenommen“, nicht nur jetzt im Sommer, sagte Schubert am Mittwoch auf MZ-Anfrage.
Jedes Wochenende etwas
Das Arrangement geht so: Schubert und seine „Alte Canzley“ sind für Essen und Trinken zuständig, der Veranstaltungsbereich wird gemeinsam mit Ralf Rabe betrieben. Neben öffentlichen Veranstaltungen wie Burgführungen und Konzerten gibt es die Möglichkeit, auf Rabenstein Jubiläen und andere private Events auszurichten.
Wie von früher gewohnt, sind die Zustände auf der Burg gegenwärtig allerdings noch nicht wieder. „Es gibt keinen richtigen Pächter“, so Schubert, man agiere derzeit auf der Basis eines „Nutzungsmietvertrages“. Dieser sehe vor, dass die zuvor über eine längere Zeit nicht bewirtschaftete Anlage an den Wochenenden jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet ist.
Die gastronomische Versorgung erfolgt dabei über einen Imbiss-Stand im Burghof, wo es neben Bratwurst und Bier etwa auch den „Steilen Hagen“ gibt, Pulled (gezupftes) Kassler mit Erbsensenf im Brötchen, benannt nach einer kleinen Erhebung am Burggelände, wo übrigens auch ein Falkner zu Hause ist und entsprechende Vorführungen anbietet. Noch nicht wieder in Betrieb ist das „Wirtshaus“, er strebe allerdings an, auch dieses zu übernehmen, sagte Schubert.
Der derzeitige Vertrag mit der Gemeinde Raben (Amt Niemegk) als Eigentümerin laufe bis Mitte Juni kommenden Jahres, Anfang 2022 solle neu verhandelt werden. Und 2022 dann auch das Jahr werden, in dem die Wittenberger nicht nur das Wirtshaus wieder eröffnen, sondern auch den Raben als Nachtquartier für jedermann. „Wir streben ab 2022 mindestens fünf Öffnungstage an“, sagte Schubert mit Blick auf beide Bereiche - nicht ohne hinzuzufügen, dass in der Branche gegenwärtig ein heftiger Personalmangel herrsche.
Bereits Ende August, Anfang September 2021 „versuchen wir Übernachtungen herzustellen“ für jene, die auf Rabenstein private Feste feiern oder Veranstaltungen wie die laut Schubert sehr beliebten „Ritteressen“ besuchen; die nächsten Termine hierfür sind übrigens 2. und 30. Oktober. Der Herbergscharakter soll nach den bisherigen Plänen erhalten bleiben, es gibt also weiterhin Mehrbettzimmer, 35 bis 40 Plätze, so Schubert, nachdem das Gesindehaus als Schlafplatz weggefallen ist, weil dort inzwischen ein Verein sein Domizil hat.
„Wir haben viele Freunde aus der Mittelalterszene“, berichtet Schubert und kündigt schon einmal den „Rabensteiner Herbst“ an - ein „Fest für die ganze Familie“ am 25. und 26. September, bei dem unter anderem die Band „Tanzwut“ - die Berliner sind am kommenden Samstagabend wie berichtet mit ihrem Rock-Spektakel auf der Wittenberger Schlosswiese - gastieren werde, dann als Trio mit Mittelalter-Musik.
Diesmal rundum irisch
Auch an diesem Wochenende ist übrigens wieder etwas Besonderes los auf Rabenstein. Am Samstag gastieren dort „Larkin“, eine Berliner Band, die sich der irischen Musik verschrieben hat, und dabei, wie es heißt, viel Humor beweist. Einlass ist ab 17.30 Uhr, Konzertbeginn ab 18 Uhr. Karten (zehn Euro) sollten allerdings vorbestellt werden, so Marcus Schubert, bezahlen kann man sie an der Abendkasse. Serviert werden zu „Larkin“ passend Irish Stew und Guinness. Und tagsüber kann man im Vorhof wieder Bogenschießen lernen.
Weitere Informationen: www.burgrabenstein.de, Ticketbestellung: [email protected], Tel. 0162/7 76 73 41 (mz)