Agravis Agravis: Mit Millionenwerten auf den Acker

rackith/MZ - Hier ist Arbeit, hier ist Zukunft. Das wollten die Organisatoren des Aktionstages auf dem Gelände der Agravis Fläming-Mittelelbe am Sonnabend in Rackith zeigen. Bei der Gelegenheit sollte die im vergangenen Jahr erbaute Halle eingeweiht werden. Mit ihr und einer großen Technikschau - Niederlassungsleiter Klaus Köhler sprach von Maschinen im Wert von etwa fünf Millionen Euro - wurde eindrucksvoll demonstriert, dass landwirtschaftliche Berufe ansprechender geworden sind, nicht mehr ohne Computer auskommen.
Wie sich die Berufsbilder gewandelt haben, das wurde auch deutlich, als zwei Auszubildende, ein Ausbilder, ein Betriebsleiter und ein Mitarbeiter, der sich ständig weiter qualifiziert hat und nun in der mittleren Leitungsebenen tätig ist, über ihre Entwicklung sprachen. Sie sollten zeigen: Wer es will, kann viel erreichen.
Deshalb machte Köhler auch jenen Mut, die nicht die besten Zensuren aufweisen, sich in der Landwirtschaft zu bewerben. „Manch ein junger Mensch ist eben ein Spätentwickler.“ Wichtig sei, mit Freude an den Beruf zu gehen.
"Wir mussten zwei Jahre darum kämpfen"
Möglichkeiten, sich über Jobs in der Landwirtschaft zu informieren, boten neben dem gastgebenden Betrieb auch der Kreisbauernverband und Unternehmen aus der Region. Junge Menschen für die Landwirtschaft zu begeistern ist möglich, zeigte sich der Niederlassungsleiter überzeugt. Man muss es nur tun. Deshalb ist es für ihn auch normal, Schulen zu besuchen, Klassen im Betrieb zu empfangen. Nicht zuletzt wurde gezeigt, dass mit der neuen Halle ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunftssicherung - laut Köhler für die nächsten 30 Jahre - gemacht wurde. Sie ist 80 Meter lang, 20 Meter breit und es ist eine Schütthöhe von fünf Metern möglich. Von Anfang an war klar, dass sie verschiedene Aufgaben erfüllen soll. So können ihr sowohl Schütt- als auch Stückgüter eingelagert werden, gibt es eine große Waage, wurde ein Labor eingebaut und auch der Bürotrakt des Unternehmens. „Wir mussten zwei Jahre darum kämpfen“, erinnert sich Köhler. Als dann alles klar war, wurde das Objekt innerhalb von vier Monaten aus dem Boden gestampft. Allerdings war dann auch die Zeit der Ernte ran und daher blieb nur die Variante, die Einweihung in das kommende Jahr zu verlegen.
Wie aber sichert man den Erfolg eines solchen Aktionstages? Werner Guzmer, ehemaliger Landesbauernpräsident, bringt es auf den Punkt: „Wenn die Kinder gut versorgt und betreut werden, auch für die Jugendlichen etwas Interessantes geboten wird, dann bleiben auch die Eltern.“ Und so wurde aus dem Aktionstag ein richtiges Familienfest, mit Hüpfburg, Kinderkarussell und Autoscooter. Sogar mit Go-Karts des Schieß- und Motorsportklubs Klöden konnten einige Runden gedreht werden.
Es gab zum Auftakt Blasmusik mit den Burgenländer Musikanten. Später sang Oliver Thomas Schlager und dann trommelten Stamping Feet, ehe Markus für Unterhaltung sorgte. Sogar Fußballfans brauchten wegen des Finalspiels der Champions League den Aktionstag nicht verlassen. In einem Teil der neuen Halle war eine Leinwand aufgebaut, auf der das Geschehen in London verfolgt wurde.
Nur eines konnten die Organisatoren nicht: das Wetter beeinflussen. Wenn sich die Himmelsschleusen öffneten wurde kurzerhand Schutz in der riesigen Halle gesucht.