1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. 2. Bauernmarkt in Wittenberg: 2. Bauernmarkt in Wittenberg: Frisch, lecker, gesund

2. Bauernmarkt in Wittenberg 2. Bauernmarkt in Wittenberg: Frisch, lecker, gesund

Von Karina Blüthgen 30.04.2018, 06:45
35 Kleinerzeuger, Direktvermarkter und Landwirte hatten sich zum zweiten Bauernmarkt in Wittenberg angemeldet. Das Publikum liebt die Vielfalt.
35 Kleinerzeuger, Direktvermarkter und Landwirte hatten sich zum zweiten Bauernmarkt in Wittenberg angemeldet. Das Publikum liebt die Vielfalt. Klitzsch

Wittenberg - Die Schlange am Brotstand könnte vermuten lassen, dass es sonst in Wittenberg keins gäbe. Auch der handgemachte Senf aus Elsnigk ist begehrt, Geschmacksrichtungen Ananas-Curry oder Aprikose-Kräuter überzeugen so manchen beim Probieren. Der regionale Bauernmarkt kommt am Sonnabend auch in seiner zweiten Auflage in Wittenberg gut an.

Gute Erfahrung vom Vorjahr

35 Direktvermarkter und regionale Erzeuger haben sich angemeldet, vom Ziegenkäse und geräuchertem Fisch bis zu Blumen, Wurst, Wild und einem Bürstenmacher. So manchen hat die gute Nachfrage vom vergangenen Jahr überzeugt, etwa Frederick Meurer vom Hof Pfaffendorf. „Wir kommen heute viel mit den Leuten ins Gespräch“, freut sich der Direktanbieter von Milch und deren Produkten. Seit 25 Jahren gibt es den Landwirtschaftsbetrieb nahe Köthen, der 2016 seine eigene Molkerei eröffnete.

„Weil wir die Milch selbst regional vermarkten wollen“, begründet Meurer den Schritt. Die ersten Flächen hat der Betrieb vor 17 Jahren auf Öko-Landbau umgestellt. „Voraussichtlich ab 2020 produzieren wir Bio-Milch“, hofft er. Davon haben auch die Wittenberger etwas, die Pfaffendorfer liefern schon jetzt einmal pro Woche ihre Milch ins E-Center im Carat-Park sowie die beiden Rewe-Märkte.

Pfaffendorf gehört wie etliche andere der Anbieter am Sonnabend zur „Regionalmarke Mittelelbe“, Veranstalter des Bauernmarktes. „Wir sind ein Verein regionaler Erzeuger, die hier produzieren und ihre Rohstoffe beziehen“, weiß Vorstandsmitglied Stefan Wallwitz. Bei Betrieben mit diesem Label könne der Kunde sicher sein, dass die Produkte „frisch von hier“ seien. Er betreibe einen Regionalladen und einen Online-Shop und produziert selbst Brot und Marmeladen.

Bei Seydaland probiert Wittenbergs Bürgermeister Jochen Kirchner (pl.) Aronia-Saft. „Lecker“, lobt er das gesunde Getränk. Frische Kräuter und Brotaufstrich habe er schon gekauft, „das sind so tolle Produkte. Ich finde diese breite Vielfalt wunderbar.“ Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) testet den Sanddorn-Saft. „Wenn ich bei Ihnen vorbeikomme, ist immer schon zu“, bedauert er, dass er nicht öfter dort einkauft.

Ralf Donath, Betriebsleiter von Seydaland, weiß, dass sich der Firmenname inzwischen zur Marke entwickelt hat. „Mit Spargel hat es angefangen, inzwischen bauen wir auch Sanddorn und Aronia selbst an. Bei Sanddorn sind es pro Jahr etwa 3 000 Flaschen. Bei Aronia hat die Ernte voriges Jahr noch nicht für die eigene Marke gereicht“, sagt er.

Vielfalt überzeugt

Ob Joghurt oder Straußensülze, mancher schaut erst einmal, was dem eigenen Geschmack entspricht. Eine Wittenbergerin hat Spargel gekauft, „den hat die Oma bestellt“. Sie kaufe gern regionale Produkte, erzählt sie. Hans-Friedrich und Corina Hagedorn aus Reinsdorf haben Blumen im Gepäck: „Die waren bestellt, wir gestalten den Vorgarten.“ Es sei ganz schön viel los, das hätte er gar nicht gedacht, meint Christian Füller. Er fragt nach scharfem Senf: „Habanero ist der schärfste?“ Sein Urteil nach einer Kostprobe: „Der hat schon Puste. Im Laden bekommt man Senf meist nur bis mittelscharf.“ (mz)

Stefan Wallwitz ist im Vorstand der Regionalmarke Mittelelbe.
Stefan Wallwitz ist im Vorstand der Regionalmarke Mittelelbe.
Klitzsch
Frederick Meurer (li.) produziert in Pfaffendorf bei Köthen.
Frederick Meurer (li.) produziert in Pfaffendorf bei Köthen.
Klitzsch