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Zwischen Frust und Hoffnung Zwischen Frust und Hoffnung: Was Wirte von den in Aussicht gestellten Hilfen halten

Von Andreas Richter 30.10.2020, 08:17
Eine Kellnerin serviert Getränke
Eine Kellnerin serviert Getränke dpa

Weißenfels - Nach der Ankündigung des zweiten Lockdowns schieben Weißenfelser Gastwirte Frust und hoffen zugleich auf wirksame Hilfe des Staates. Das hat eine Umfrage am Donnerstag deutlich gemacht. Für die neuen Maßnahmen habe er allenfalls „begrenztes Verständnis“, sagt Uwe Brückner, Inhaber des Pubs im Geleitshaus.

Es sei irritierend, dass mit dem Lockdown eine Branche getroffen werde, die in den vergangenen Wochen sehr professionell Hygienevorsorge betrieben habe. Dass der Staat bis zu 75 Prozent des Umsatzes vom November des vergangenen Jahres als Unterstützung angekündigt hat, hält er für eine „angemessene Unterstützung“. Bereits beim ersten Lockdown im Frühjahr habe er staatliche Hilfe erhalten.

„Wenn es denn wirklich 75 Prozent vom letzten November werden, ist das okay“

Auf finanzielle Unterstützung baut auch Andreas Heidrich, der Wirt im „Alten Brauhaus“ in der Fischgasse. Im November vergangenen Jahres hatte er den bekannten Gasthof in der Weißenfelser Altstadt übernommen. „Wenn es denn wirklich 75 Prozent vom letzten November werden, ist das okay“, sagt er. Für fünf Mitarbeiter will er Kurzarbeit beantragen, Azubi und Aushilfe muss er weiter bezahlen. Ganz unvorbereitet trifft ihn der zweite Lockdown nicht. In den nächsten vier Wochen will er ein wenig umbauen in der Gaststätte, will die Weihnachtsdeko sichten und hofft auf den Dezember.

An die Hoffnung auf bessere Zeiten klammert sich auch Cornelia Viereckl, die Wirtin im „Stadt Weißenfels“ in der Merseburger Straße. „Ich würde viel lieber arbeiten“, sagt sie. Die in Aussicht gestellten staatlichen Hilfen für Gastronomen seien zumindest „besser als gar nichts“. Im November hatte sie viele Reservierungen für Familienfeiern, die nun abgesagt sind. In die Hoffnung mischt sich die Angst: „Woher weiß ich denn, dass es bei den vier Wochen bleibt?“ (mz)