Ein Logo zum Festjahr Welche Spuren Werbefirma aus Weißenfels seit 30 Jahren hinterlässt
Die Weißenfelser Werbefirma Pro Print besteht seit drei Jahrzehnten. Woran sie gerade arbeitet und welche Spuren sie hinterlassen hat.
Weissenfels/MZ - Wenn Weißenfels im nächsten Jahr mit dem 350. Todestag von Heinrich Schütz (1585-1672) und dem 250. Geburtstag von Novalis (1772-1801) ein Doppeljubiläum feiert, dann wird die einheimische Pro Print Werbung GmbH irgendwie immer mit präsent sein. „Wir haben den Auftrag für ein Logo zum Festjahr erhalten“, sagt Sabine Piontek, die kaufmännische Betriebsleiterin, nicht ohne Stolz. Gerade laufen die Absprachen für das Logo, das durch das Jahr 2022 führen soll.
Einer von vielen und doch ein spezieller Auftrag für das Weißenfelser Unternehmen im 30. Jahr seines Bestehens. Angefangen hatte alles im Frühjahr 1991. Nachdem das Forschungsinstitut für die Schuhindustrie, in dem Sabine Piontek als Grafikdesignerin gearbeitet hat, nach der Wende abgewickelt wurde, machte sie sich selbstständig. „Ich hab’ allein angefangen. Mein erstes Büro war das eigene Zuhause“, erinnert sie sich. Schon bald sollte der erste Standort in Uichteritz aus allen Nähten platzen. „Es war die Zeit der Firmengründungen, alle brauchten Logos, Drucksachen und Leuchtwerbung“, erzählt Sabine Piontek. In der Schuhmanufaktur am Heuweg hatte die Firma zwischen 1993 und 1995 ihren Sitz. 1992 stieg ihr Mann André Piontek ein, 1993 wurde der erste Mitarbeiter eingestellt.
Seit 1995 Sitz in der Naumburger Straße
Seit 1995 hat Pro Print den Sitz in der Naumburger Straße 9a. Als sie damals dorthin zogen und das Gebäude sanieren ließen, war das auch mit der Hoffnung verbunden, dass sich das Umfeld in der Straße schrittweise verbessert. Eine weitgehend trügerische Hoffnung, „Wir bedauern schon, dass sich hier in der Naumburger Straße kaum etwas tut“, sagt die Geschäftsführerin. Dennoch wollten sie nahe am Stadtzentrum bleiben, zwischenzeitliche Pläne für einen Umzug nach Tagewerben wurden verworfen.
Der Erfolgsgeschichte von Pro Print hat das eher mäßig attraktive Umfeld am Firmensitz keinen Abbruch getan. Im Laufe der Jahre haben die Mitarbeiter mit ihren Werbeideen an zahllosen Stellen in der Stadt ihre Spuren hinterlassen. Im Flur zum Büro der Chefin erinnern Fotos an Schriftzüge für teils längst vergessene Geschäfte in der Innenstadt. An „Melchior’s Büro-, Schreib- und Spielwarenladen“ oder „Fink Kindermoden“ in der Geigerpassage etwa oder an ein Brillengeschäft in der Marienstraße. „Wir haben viele Firmen rundum betreut - mit Visitenkarten, Flyern und Prospekten“, erzählt die Chefin.
„Eine besondere Herausforderung“
Nachdem es zwischendurch schon einmal mehr waren, kümmern sich heute insgesamt vier Mitarbeiter um die vielen Aufträge, wobei André Piontek Video- und TV-Beiträge produziert. Die Liste der Referenzen von Pro Print ist lang. Sie reicht vom Leitsystem für das Klinikum Burgenlandkreis über verschiedene Ausstellungsprojekte bis hin zur Beschriftung von Fahrzeugen oder der Entwicklung von Malbüchern. Zu den Kunden zählen Privatleute ebenso wie Unternehmen aus ganz Mitteldeutschland. „Eine besondere Herausforderung war für uns der Sachsen-Anhalt-Tag 2010 in Weißenfels, für den wir die Werbemittel hergestellt haben“, blickt Sabine Piontek zurück. Erst kürzlich konnte sie die von der Firma runderneuerten Tafeln zur Internationalen Bauausstellung (IBA) im Weißenfelser Neustadtpark mit einweihen.
Dabei legt Pro Print Wert darauf, mehr zu sein als eine Agentur. Für die eigene Produktionsstrecke haben sie sich modernste Technik angeschafft. „Wir dürfen nicht stehen bleiben. Es geht immer weiter“, sagt die Chefin.