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Auszeichnung für Weißenfelser Unternehmen Weißenfelser Firma auf Expansionskurs

Firma Wiesecker eröffnet neues Ausbildungszentrum in Weißenfels und investiert in neue Standorte. Jetzt wurde der Betrieb vom Burgenlandkreis zum Unternehmen des Jahres gekürt.

Von Meike Ruppe-Schmidt 03.06.2024, 10:00
Betriebsleiterin Antje Horst-Schied  führt einige der Arbeitsbühnen am Standort Weißenfels vor, die das Unternehmen vermietet.
Betriebsleiterin Antje Horst-Schied führt einige der Arbeitsbühnen am Standort Weißenfels vor, die das Unternehmen vermietet. Foto: Meike Ruppe-Schmidt

Weißenfels - Schwere Arbeitsbühnen, Baumaschinen, Stapler und Kräne - wenn Großgeräte wie diese benötigt werden, dann ist die Firma Wiesecker gefragt. Seit 20 Jahren verleiht die Weißenfelser Firma deutschlandweit und im Europäischen Ausland schwere Technik. Jetzt wurde sie vom Burgenlandkreis zum Unternehmen des Jahres ausgezeichnet. „Für uns kam diese Ehrung vollkommen überraschend, aber natürlich freuen wir uns darüber“, so Betriebsleiterin Antje Horst-Schied.

Sie selbst ist seit fünf Jahren in dem Unternehmen tätig. 2004 als Ein-Mann-Betrieb von Inhaber Uwe Koblenz in Großkorbetha gegründet, ist der Betrieb inzwischen auf insgesamt 170 Mitarbeiter gewachsen. Aus Platzgründen zog man 2015 an den heutigen Firmensitz in die Tagewerbener Straße, wo rund 70 Mitarbeiter in Vertrieb und Disposition, Werkstatt sowie als Fahrer beschäftigt sind. Hinzu kommen zwei weitere Servicestandorte in Hessisch-Lichtenau und in Weißenturm (Rheinland-Pfalz) sowie insgesamt rund 40 Vertriebsstandorte verteilt in ganz Deutschland.

Porsche und Tesla als Kunden

„Durch diese breitgefächerte Aufstellung können wir unsere Kunden direkt vor Ort bedienen“, erklärt Horst-Schied. Dank einer Flotte von 50 Sattelzugmaschinen werde die jeweilige Technik direkt zu den Kunden vor Ort gefahren und nach Ende der Mietzeit wieder abgeholt. Insgesamt 7.000 Maschinen verschiedener Typen besitzt das Unternehmen, die es innerhalb Deutschlands und in europäischen Nachbarländern wie Holland, Polen, Österreich und Frankreich vermietet. Weil diese quasi im Dauereinsatz seien, benötige man dafür nur wenige zentrale Umschlagplätze, so Horst-Schied. „Neben der Vermietung bieten wir technischen Support und Ersatz bei Ausfall von Maschinen an.“ Und: Bei großem Anfrageaufkommen reagiere man auch mit kurzfristigen Zukäufen von technischen Großmaschinen.

Für die Kunden, zu denen Firmen aus der Bau- und Automobilbranche, die Deutsche Bahn aber auch Städte und Kommunen sowie die Bundeswehr zählen, habe das Mieten dieser Technik im Vergleich zur Eigenanschaffung gleich mehrere Vorteile. „Da ist zum einen die geringere Kostenquote und der Wegfall von Reparaturen“, erklärt Horst-Schied. „Bei Ausfällen ist sofort Ersatz garantiert. Und man muss keine Lösungen für die notwendigen Unterstellflächen und für die Anschaffung an sich finden.“

Regionale Mietstationen geplant

Namhafte Projekte, an denen Wiesecker in den vergangenen Jahren beteiligt war, waren unter anderem der Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg sowie der Bau des Leipziger Porschewerks. Nun möchte sich das Unternehmen auch für die Zukunft groß aufstellen. „Wir eröffnen im Sommer unsere erste regionale Mietstation“, kündigt Horst-Schied an. Künftig sollen dort neben Kommunaltechnik wie Kehrmaschinen, Schneeräumtechnik und Fahrzeugen für den Baustellenbedarf auch Umzugswagen, Kleinbusse für den Personentransport und Maschinen für den Landschafts- und Gartenbau von Kommunen, Firmen, Vereinen und Privatpersonen geliehen werden können. In der Tagewerbener Straße werde dafür direkt neben den Berufsbildenden Schulen ein 11.000 Quadratmeter großes Gelände hergerichtet. „Perspektivisch wollen wir diese regionalen Mietstationen in ganz Deutschland errichten“, so die Betriebsleiterin.

Neues Azubi-Zentrum in Weißenfels

Außerdem neu: Auf dem Gelände in Weißenfels ist in den vergangenen Monaten ein firmeneigenes Ausbildungszentrum entstanden. „Elf Lehrlinge werden hier ihre dreieinhalbjährige Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker starten“, so Horst-Schiedt. Damit wolle man dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Start für die neuen Lehrlinge ist der erste September. Am selben Tag begeht die Firma ihr 20-Jähriges Jubiläum. Mit den jungen Nachwuchskräften sieht man sich nun auch für die nächsten 20 Jahre gut aufgestellt.