Weißenfels Weißenfels: Weißt du noch, damals?
WEISSENFELS/MZ. - Strahlende Gesichter, Freudenrufe, Schulterklopfen und immer wieder herzliche Umarmungen bestimmen das Bild an diesem Sonnabend im Weißenfelser Kulturhaus. Es sind mehr als 360 Männer und Frauen des Jahrganges 1964 / 65, die sich zum Teil das erste Mal seit 30 Jahren wiedersehen. Sie verbindet alle ein Fakt: im Jahr 1981 haben die Männer und Frauen ihren Abschluss an den 20 Schulen von Weißenfels und Umgebung gemacht.
Dieses außergewöhnliche Wiedersehen haben sie Marco Schiedt zu verdanken. Drei Jahre Planung, "zehntausende" Telefonate und das ständige Aktualisieren der extra eingerichteten Internetseite haben diese Wahnsinnsfete möglich werden lassen. Denn, so Schiedt, es soll kein Klassen- oder Jahrgangstreffen, sondern eine Party sein.
"Das ist der Hammer! Es gibt nichts Vergleichbares", ist Uwe Schmidt begeistert. Der heute im thüringischen Teichröda wohnende Mann gehört zu jenen, die in der Weißenfelser Wilhelm-Pieck-Oberschule lernten. Zusammen mit ehemaligen Klassenkameraden lässt er alte Erinnerungen wach werden. "Ich bin total aufgeregt. Es ist wie beim ersten Date", sagt seine damalige Klassenkameradin Kerstin Westphal.
"Ich habe erst Anfang dieses Jahres von der Fete gehört", erzählt die mit am Tisch sitzende Susann Reinke, die ebenfalls an der Wilhelm-Pieck-Oberschule lernte. Die heute in Solingen wohnende Frau ist froh, dass sie dabei sein kann. Und sie freut sich, dass die Disco Orion spielen wird. "Mit deren Musik sind wir groß geworden", sagt sie. Marco Schiedt hat vorgesorgt. Eine Liste mit mehr als 200 Wunschtiteln hat er dem Unterhalter Hans-Jürgen Kirste zugesendet. - Lieder von den Rolling Stones oder Deep Purple. Kirste freut sich über die Liste. "Da sind wir alle auf der sicheren Seite", sagt er.
Die heute 46 und 47 Jahre alten Männer und Frauen hat es in viele Gegenden verschlagen. Marco Schiedt zählt auf: Flensburg, Bochum, Italien. 1 042 Kilometer hat Susanne Schomudeck aus ihrer italienischen Heimat bis zur Saalestadt zurückgelegt. Als die am weitesten angereiste Teilnehmerin bekommt sie von Marco Schiedt eine Medaille.
Fast vollständig mit 22 Leuten ist die ehemalige 10 b der Valentina-Tereschkowa-Oberschule Weißenfels (heute die Herderschule) erschienen. Dafür bekommen sie ein alte DDR-Goldmedaille überreicht. Zweiter wird mit 20 Männern und Frauen die ehemalige zehnte Klasse der Neustadtschule I und mit 17 Leuten schafft es die damalige 10 a der Uichteritzer Wilhelm-Pieck-Oberschule auf den dritten Platz.
Die Medaillen gehörten zum Fundus der sportlichen Erfolge von Marco Schiedt. Er hat sie gern herausgegeben und freut sich über die immense Resonanz. "Wir hatten damals einfach eine schöne Zeit", erklärt er. Durch so eine Veranstaltung hätten alle Besucher die Gelegenheit, sie noch einmal aufleben zu lassen. "Wir rocken heute die Hütte und lassen uns selbst hochleben", kündigt er lachend an.