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Weißenfels Weißenfels: Tabaluga findet Lilli in Weißenfels

Von KARIN GROSSMANN 15.05.2011, 17:44

WEISSENFELS/MZ. - Etwas anders sieht das Kulturhaus der Stadt Weißenfels am Freitag, dem 13. Mai, aus. Vor der Bühne führt ein Laufsteg zu einer kleinen Mittelbühne, in der später immer mal Mitspieler verschwinden. Links und rechts sind die Stühle in die Blickrichtung nach dort aufgestellt. Schließlich konnte der Verein "music art weissenfels" nach zwei Jahren Vorbereitung für sein neues Musical "Tabaluga und Lilli" auf keinen der 540 Stühle verzichten. Ausverkauft war die Premiere seit langem. Ob das ein gutes Omen ist für einen Freitag, den 13.?

Es kribbelt auch im Bauch der Zuschauer, die sehen wollen, was sich das Musicalteam Weißenfels ausgedacht hat, um die Geschichte von Feuer, Eis und Liebe nach seiner Art auf die Bühne zu bringen. Dass Drachen fliegen und Feuer spucken können, wird mit technischen Effekten im Kulturhaus umgesetzt, schon als Drachenvater Tyrion (gespielt von Sabine Brunzel, gesungen von Alexander Krüger) seinen Sohn Tabaluga (Lea und Aline Kolditz) aus dem Ei schlüpfen lässt. Stimme gibt Tabaluga die Weißenfelser Abiturientin Jasmin Bach. "Es ist das Originalei des Rockmusicals von Peter Maffay", erklärt am Ende Jochen Schuba, verantwortlich für die Requisiten und die Technik.

Mit ihrem Feuer verteidigen die Drachen alles Leben auf der Welt gegen die tödliche Erstarrung durch die Kälte. Dafür will Arktus, der Herr des Eises, gespielt von Conrad Walther (Stimme von Klaus-Dieter Kilian) sorgen. In außergewöhnlich tollen Kostümen (für die Katarina Kolditz sorgte, die auch Regie führte) spielen und tanzen nicht nur die Solisten ihre Rollen, sonder auch die Tanzgruppen. Die Sänger, die ihnen die Stimme geben, sind zudem auf der Bühne zu sehen. Nur der Backroundchor unter Leitung von Martina Leikopf bleibt dahinter.

Der Magier (Jens Vogt) ist maskiert wie im originalen Rockmusical. Dass er Spaß am Spielen hat, spüren die Zuschauer schnell. Er hilft Tabaluga, das wahre Feuer zu finden. Die Schwarze Spinne (Kathrin Reiffarth) weckt Erinnerungen an Lilli, das wunderschöne Wesen, das Arktus aus Eis geschaffen hat. Tabaluga macht sich auf den Weg, trifft auf tanzende Bienen mit ihrer singenden Bienenkönigin (Barbara Döring) und tanzende Ameisen sowie den Kratermann (Frank Zimmermann). Natürlich siegt auch bei der Weißenfelser Aufführung die Liebe von Tabaluga und Lilli.

Viel Beifall gibt es nach den zweieinhalb Stunden. Das spricht für die Begeisterung darüber, wie dieses Stück in Weißenfels aufgeführt wird. Zwischendurch werden immer wieder die Saaltüren geöffnet, nicht weil mancher Gast verschwindet, sondern weil kostümierte Bienen, Ameisen und Sänger hereinkommen, um ihre geplante Position aufzunehmen. Gespielt, getanzt und gesungen wird nicht nur auf der großen Bühne, dem Laufsteg und der Mittelbühne. Das Feuerwerk "Tabaluga und Lilli" spielt sich im ganzen Saal ab. Tabaluga spuckt Feuer, Arktus mit seinem Gewehr Eis, andere nehmen Scheinwerfer in die Hand und beleuchten das Haus vielfarbig. Auf der Mittelbühne wächst der Baum des Lebens, bestaunt vom Publikum daneben. Renate Heinzel, mit über 79 Jahren die älteste im Musicalteam, singt das Lied "Baum des Lebens". Ihr folgen Franziska Lauermann mit "Hoffnung", Peggy Hickethier mit "Lied des Mondes" und Melanie Hanzig "Strom der Zeit".

Doch zu Ende ist die Premiere nach diesem Beifall noch nicht. Peter-Maffay-Double Andreas Engel hat das Musicalteam besucht. Er singt das Lied "Ich wollte nie erwachsen sein" als Dankeschön für die gelungene Aufführung.