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Weißenfels Weißenfels: Stadtrat Kunze kritisiert Saaleradwanderweg

Von Matthias Voss 06.08.2012, 16:49

Weissenfels/MZ. - "Generell ist der Weg zwar recht ordentlich. Aber wenn man sich die Mühe macht und die Strecke abfährt, kommt man doch an einigen Stellen vorbei, an denen Verbesserungen sinnvoll sind", sagt Kunze.

Er selbst hat es getestet. Mit dem Drahtesel. Kunze ist die etwa sechs Kilometer lange Strecke abgefahren. Am Ortsrand von Burgwerben, unterhalb der Brücke der Umgehungsstraße, ist er in Richtung Leißling gestartet. Und schon vor der Abfahrt hat Kunze den ersten Hinweis. Es fehle ein Willkommensgruß an Besucher der Stadt. "Bei Radtouren habe ich ein tolles Beispiel gesehen, wie man ein solches Schild nett und hinweisend gestalten kann." In Weißenfels, so Kunzes Erkenntnis, wüssten auswärtige Radfahrer gar nicht, dass sie die Stadtgrenze erreicht haben. "So ein Schild würde Abhilfe schaffen", so der 56-Jährige.

Nach dem Anrollen an Burgwerben und Weißenfelser Bahnhof vorbei, geht es über die Pfennigbrücke und hier kommt Kunze richtig in Fahrt - mit Worten. Seiner Meinung nach ist die Beschilderung der einzelnen Möglichkeiten teilweise missverständlich. "Der Saaleradwanderweg Richtung Leißling ist ja richtig ausgeschildert. Aber Schilder der Radacht und Rippach könnten Ortsunkundige vor Probleme stellen und verwirren", meint Kunze. "Wer hier herkommt, weiß doch gar nicht, dass es eine Radacht gibt. Ich habe schon Leute erlebt, die sind fast bis nach Dehlitz gefahren, obwohl sie eigentlich auf dem Saaleweg Richtung Leißling wollten."

Geradeaus, Richtung Zentrum, sei es schwierig zu fahren. Radfahrern stellt sich ein Schild in den Weg: Durchfahrt verboten. Einbahnstraße. Und auch der Weißenfelser Boulevard ist für Radler tabu. "In Naumburg sieht das anders aus, dort ist Radlern die Fahrt auch durch die Einkaufsstraße möglich. Das sollte auch in Weißenfels so sein", findet Kunze. Er wolle sich dafür stark machen. Die Diskussion dazu gab es jedoch in den vergangenen Jahren bereits. Eine Öffnung des Weißenfelser Boulevards für Radfahrer scheiterte regelmäßig an Mehrheiten im Stadtrat.

Den nächsten Knackpunkt sieht Kunze in dem holprigem Teilstück an der Straße Zur Beuditzmühle. "Hier muss der Weg unbedingt befestigt werden, das ist ja eine Zumutung", sagt er. Und seine Auffassung bestätigt Helmut Hermann aus Weißenfels-West: "Ich habe ein Fahrrad mit sehr dünnen Reifen, da kommt die Fahrt einem Abenteuer gleich." Danach wird der Radfahrer aber belohnt, vorbei an Bootshaus und Storchennest lässt es sich gut rollen. Doch dann muss man auf die Schilder aufpassen, um den richtigen Weg nach Leißling über die Bahnschienen nicht zu verpassen. Was aber trotzdem immer wieder passiert, wie Richard Thätner weiß, den Kunze an dieser Stelle trifft. "Viele fragen mich nach dem Weg, obwohl sie eine Karte haben. Die Schildchen sind einfach zu klein", kritisiert Thätner. Kunze sieht eine Lösung für dieses Problem: Er schlägt farbige Pfeile auf der Straße vor. "Da dürfte sich niemand mehr verfahren", meint er.

Ein weiteres Willkommensschild könnte sich Kunze an der Regenhütte am Abzweig zum Eichberg vorstellen. An diesem selber findet er aber ein größeres Problem. "Wenn es Hochwasser gibt, ist die Umleitungsstrecke über den Weißen Berg grenzwertig." Der Weg sei zu steil und und zu holprig, sagt er, ohne allerdings einen Lösungsvorschlag unterbreiten zu können.