Weißenfels Weißenfels: Parkplatzbedarf im Stadtzentrum
Weissenfels/MZ. - "Das Parkhaus am Weißenfelser Georgenberg ist rappelvoll - und damit ausgelastet." Das sagt Ines Meyer, Mitarbeiterin der Wohnungsbau Wohnungsverwaltung GmbH (WVW). Sie widerspricht damit Kritiken und jüngsten Aussagen, dass das Gebäude zu wenig genutzt werde, während einer offenen Sprechstunde des Oberbürgermeisters. Ines Meyer muss es wissen, sie ist Ansprechpartnerin für Vermietungen von Fahrzeug-Stellplätzen im Parkhaus.
Momentan stünden etwa 30 Interessenten auf einer Warteliste, die dauerhaft einen Stellplatz suchten. Dabei handele es sich um Anwohner und Geschäftsleute aus der Innenstadt, weiß Ines Meyer.
Bernd Steudtner, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Parken GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der WVW, bestätigt das. "Auch wenn das Haus nicht voller Autos steht, ist es ausgelastet. Denn die Zahl der Dauerparker hat stark zugenommen", sagt der ehemalige WVW-Chef. Er könne die Behauptungen des Oberbürgermeisters und des Einzelhandelsverbands-Vorstands nicht nachvollziehen und deshalb auch nicht so stehen lassen, reagiert Steudtner sichtlich angesäuert. "Hier wurden schlichtweg Unwahrheiten in die Welt gesetzt", fügt er hinzu. Fakt sei, dass aufgrund des gestiegenen Bedarfs momentan geprüft werde, das Parkhaus nur noch an Dauerparker zu vermieten. Dann würde sich der gesamte Ein- beziehungsweise Ausfahrtsbereich verändern und vieles "für die Nutzer einfacher zu händeln sein", sagt Steudtner. Der Kassenautomat würde dann nicht mehr benötigt und entfernt werden. Damit würden WVW und Parken GmbH Kosten sparen, so Steudtner.
Um weitere Stellplätze für Pkw im Zentrum für Langzeitparker zu schaffen, gebe es Pläne, die Freifläche der Stadt an der Klosterstraße gegenüber vom Novalishaus als Parkplatz herzurichten. Etwa 37 Plätze könnten hier entstehen, wo ursprünglich Stadthäuser gebaut werden sollten, sich aber bisher niemand dafür interessiert hätte. "Wir würden einen weiteren Parkplatz in Angriff nehmen, warten nur auf ein Signal von der Stadt", sagt Steudtner. Das Vorhaben zu realisieren, wäre nicht nur im Interesse von Arbeitnehmern aus dem Zentrum, sondern ebenso im Sinne von Anwohnern der benachbarten Energiespar-Reihenhäuser der Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) in der Marienstraße. "Ich weiß das aus Gesprächen mit Genossenschaftsmitgliedern und Mietern, die hier eingezogen sind", sagt WBG-Chef Martin Neumann.
Es bestünden sogar Vorstellungen, sich Flächen zu teilen - Langzeitparker würden tagsüber, während sie im Dienst seien, ihr Fahrzeug abstellen. Abends wären der eine oder andere Stellplatz frei für Anwohner. Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) hält das für machbar. "Wir bündeln gegenwärtig hausintern die Anfragen von Mitarbeitern unserer Verwaltung, die einen Pkw-Platz mieten wollen", sagt Risch weiter. Ein solcher würde im Monat 25 Euro kosten. Im Fachbereich Stadtentwicklung und Technische Dienste gebe es eine Warteliste. Nach den Sommerferien, die am Freitag beginnen, wolle die Stadt eine Entscheidung treffen, damit WVW und Parken GmbH handeln können.