Weißenfels Weißenfels: Hausmeister rücken in das Blickfeld
weissenfels/MZ. - Die Hausmeister sollten auch künftig bei der Kommune angestellt bleiben. Diese Auffassung hat Sven Hantscher, Leiter des Fachbereichs Kultur und Soziale Dienste bei der Stadt, während der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses vertreten. Das Gremium beschäftigte sich am Montagabend erneut mit dem Personalentwicklungskonzept und dem Stellenplan der Stadtverwaltung.
Da die kommunale Gebäudebewirtschaftung ein Schwerpunkt der Diskussion in den vergangenen Wochen war, stellte Hantscher die aktuelle Situation im Hauptausschuss noch einmal detailliert dar. Zum Bereich der Gebäudebewirtschaftung mit derzeit rund 16 Vollzeitstellen gehören demnach der Hochbau ebenso wie die Gebäudeunterhaltung und die allgemeine Verwaltung. Mit Zahlen versuchte Hantscher den Arbeitsaufwand der städtischen Mitarbeiter zu verdeutlichen. So betreue der Hochbau mit exakt 5,45 Vollzeitstellen derzeit 37 Investitionsmaßnahmen. Beispiele dafür seien die Arbeiten im Rathaushof ebenso wie am Schlosshang oder am Gymnasium in der Ortschaft Großkorbetha. Die Mitarbeiter der Gebäudeunterhaltung, im Stellenplan mit exakt 3,875 Vollzeitstellen ausgewiesen, kümmern sich laut Hantscher um 182 Objekte im Stadtgebiet.
Als zweiten großen Bereich umriss Hantscher die Gebäudereinigung und die Hausmeisterdienste. Er räumte ein, dass bei den Reinigungsarbeiten eine Vergabe von Leistungen an Dritte zumindest denkbar wäre. Bei den 9,6 Vollzeitstellen für Hausmeister, die derzeit mehr als 40 Objekte wie kommunale Kindergärten und Grundschulen betreuen, sei dies hingegen wenig sinnvoll. Carmen Rex, Abteilungsleiterin Gebäudebewirtschaftung bei der Stadt, argumentierte unter anderem damit, dass sich der organisatorische Aufwand erhöhen würde. Längere Entscheidungswege und ein Verlust von Flexibilität wären die Folge einer Privatisierung von Hausmeisterdiensten.
Anlass zur Diskusssion sahen die Mitglieder des Hauptausschusses nach der Präsentation überraschenderweise nicht. Da drängte sich, wie mehrfach im Verlauf der Sitzung, der Eindruck auf, dass Personalentwicklung und Stellenplan besser doch hinter verschlossenen Türen weiter besprochen werden sollen. Gelegenheit dazu ist am kommenden Sonnabend, wenn sich Stadträte zu einer Klausurtagung zum Haushalt treffen.
Überzeugt hat die Argumentation der Stadt zum Thema Gebäudebewirtschaftung aber offenbar nicht. Manfred Rauner, Vorsitzender der CDU-Fraktion, hält die statistischen Berechnungen jedenfalls für wenig erhellend. Auf MZ-Anfrage verwies er darauf, dass die Stadt den Auftrag habe zu prüfen, ob eine Übertragung der Aufgaben der Gebäudebewirtschaftung an das Tochterunternehmen Wohnungsbau Wohnungsverwaltung Weißenfels (WVW) in den Jahren 2013 / 14 sinnvoll ist. Eine klare Antwort liege bis heute nicht vor. "Ich vermisse den ernsthaften Willen zur Prüfung", sagte Rauner. Dass die Stadt in der ganzen Sache mauert, diesen Eindruck hat auch Rainer Pfannenschmidt (Fraktion Bürger für Weißenfels / Landgemeinden). Er erinnerte auf MZ-Anfrage an einen weiteren seit längerer Zeit auf dem Tisch liegenden Vorschlag, der die Gründung eines Eigenbetriebes Gebäudebewirtschaftung vorsieht. Auch diese Variante sei bislang nicht konsequent geprüft worden.