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Weißenfels Weißenfels: Den Bahnhof im Blick

Von ANDREAS RICHTER 18.10.2010, 18:48

WEISSENFELS/MZ. - Den Anstoß dafür hatte der jüngste Tag des Denkmals gegeben. Der stand in diesem Jahr unter dem Motto "Kultur in Bewegung - Reisen, Handel und Verkehr", wozu gerade Blicke hinter die Kulissen des Weißenfelser Bahnhofs passend gewesen wären. Doch die Stadt hatte sich vor allem aufgrund der Vorbereitungen auf den Sachsen-Anhalt-Tag nicht in der Lage gesehen, solche Angebote zum Denkmaltag im September zu organisieren. "Ich trug mich schon länger mit dem Gedanken, ehrenamtlich etwas für den Bahnhof zu tun", so Tschöp. Der "verschlafene" Denkmaltag sei nun der letzte Auslöser gewesen.

Dass Jürgen Heuer und Reinhard Tschöp der Weißenfelser Bahnhof besonders am Herzen liegt, hat seinen guten Grund. Zwischen 1966 und 1968 waren die heute 60-Jährigen Schlosserlehrlinge im Bahnbetriebswerk in Weißenfels. "Mit dem Bahnhof sind viele Erinnerungen verbunden", sagt Jürgen Heuer. 32 Jahre lang arbeitete er als Lokführer bei der Bahn, Weißenfels war der Heimatbahnhof.

"Unsere Interessengemeinschaft will aber nicht nur Eisenbahner ansprechen", meint Reinhard Tschöp, der heute Reisen organisiert und im Bereich Hausverwaltung tätig ist. Alle, die sich einfach für Geschichte und Zukunft des Weißenfelser Bahnhofes interessieren, die sich für die Erhaltung des Bahnhofsgebäudes und auch des ehemaligen Stellwerkes an der großen Brücke einsetzen wollen, seien zur Mitarbeit aufgerufen, so Tschöp. Die Deutsche Bahn selbst habe wenig Interesse an einer solchen historischen Aufarbeitung. Umso wichtiger sei es, die Sache nun selbst in die Hand zu nehmen. Immerhin seien die Bahn und der Bahnhof einmal einer der größten Arbeitgeber in der Stadt gewesen.

Erstes großes Ziel ist für die Enthusiasten um Reinhard Tschöp der Tag des offenen Denkmals im nächsten September. Bis dahin soll der Grundstock für eine Chronik stehen. "Wir haben schon mal jeder ein bisschen was zu Hause. Das könnte ein Anfang sein", meint Jürgen Heuer. Auch wenn das Leitthema des Denkmaltages im kommenden Jahr ein anderes sein wird, so planen Heuer und Tschöp, mit einer Wanderung entlang des ehemaligen Bahnhofs von Beuditz bis Burgwerben die Führung dieses Jahres nachzuholen und so ein Stück Stadtgeschichte wieder ins Blickfeld zu rücken.

Wer in der IG Bahnhof mitarbeiten möchte, kann sich wenden an Reinhard Tschöp, Telefon 03443 / 23 70 82.