Weihnachtsmarkt in Weißenfels Weihnachtsmarkt in Weißenfels: Die Tanne ist eine Fichte

Weissenfels/MZ - Sie ist etwa 50 Jahre alt und eine attraktive Erscheinung. Sie trägt ein grünes Kleid, ist etwa gut 13 Meter groß und schön gewachsen. Die Weihnachtstanne auf dem Weißenfelser Marktplatz ist eine Stechfichte und macht eine gute Figur. Das fanden gestern Morgen auch Helga und Johann Dyla, die den Aufbau der stolzen Schönen - durch Mitarbeiter des städtischen Bauhofs mit technischer Unterstützung von Firmen - gespannt mitverfolgten.
Pkw im Halteverbot
„Bis auf eine kleine Panne ist alles gut gelaufen“, ist von Kevin Tillmann vom Veranstaltungsmanagement des Stadt-Kulturamtes zu hören. Die Riesenfichte, die aus einem Vorgarten in der Weißenfelser Schützenstraße stammt, wurde nach ihrer Fällung mit einem Schwerlasttransporter die Schützenstraße hinunter in die Große Burgstraße gefahren. Am Ende des zum Marktplatz führenden Nadelöhrs musste Ronald Klaaßen zwangsbedingt anhalten. „Ein Pkw stand im Halteverbot, das die Stadt mit Verkehrszeichen und über die MZ rechtzeitig bekannt gemacht hat“, sagt der Mann am Steuer des Transporters der Firma Wiesecker aus dem Weißenfelser Ortsteil Großkorbetha. Polizei und Ordnungsamt machten die Fahrzeughalterin schnell ausfindig. Die aufgeregte Mutter mit Kind kassierte ein Knöllchen und gab den Weg frei.
Bereits gegen 10 Uhr stand der Weihnachtsbaum - zur Freude vieler Beobachter. Reiner Amling hat nicht nur das Prachtexemplar fotografiert, sondern auch seine ehemaligen Kollegen vom Bauhof der Stadt, Klaus Weinert, Uwe Weber und Johannes Gühne beim Aufbau des Marktes begrüßt.
Vor zwei Jahren stand er Ende November noch selbst als Elektriker mit auf dem Steiger, um Lichterketten in den Bäumen rund um den Markt zu montieren, sagt Amling mit einem Lächeln. Nach 40 Jahren sei er „in Altersteilzeit“ gegangen und habe mehr Zeit für die Familie. „Jetzt genieße ich die Adventszeit, ist ja bald soweit“, sagt der 62-jährige Weißenfelser. Den Baum findet er besonders schön.
Die über 80-jährige Thea Gerstner hat sich von diesem Prunkstück aus den 1960er Jahren getrennt und spendet es für den Weihnachtsmarkt. Familie Reimann aus der Nachbarschaft der früheren Bäckerei Gerstner hat die Kontakte zur Stadtverwaltung hergestellt, berichtet Veranstaltungskaufmann Christian Endt. Während der Weihnachtsmarktzeit vom Samstag in einer Woche, 30. November, bis zum Mittwoch, 18. Dezember, kann auch weiterhin auf dem Marktplatz geparkt werden. Allerdings stünden dann weniger Stellflächen für Fahrzeuge zur Verfügung, so Endt.
Eröffnung am 30. November
Rund 40 Handel- und Gewerbetreibende, vor allem aus Mitteldeutschland, bieten beim Budenzauber ihre weihnachtstypischen Waren von süßem und deftigem Naschwerk bis zu Spielsachen und Dekoartikeln an. Nach der offiziellen Eröffnung am 30. November mit Oberbürgermeister, Rotrock, Frau Holle und Gefolge singt um 15 Uhr ein Kosakenchor auf der Marktbühne.
Die Höfische Weihnacht findet am ersten Advent, 1. Dezember, von 15 bis 19 Uhr statt. Marienweihnacht wird zum zweiten Mal am dritten Advent, 15. Dezember, von 11 bis 18 Uhr, rund um die Stadtkirche veranstaltet. Im Angebot werden Kunsthandwerk zum Dekorieren und Naschen sein. Veranstalter sind der Verein Höfische Weihnacht und die Stadtverwaltung. Gesucht wird das Weißenfelser Marienplätzchen. Hobby-Bäcker können sich am Wettbewerb beteiligen und schon jetzt Kostproben aus ihrer Hausbäckerei hübsch verpackt abgeben bei Thill-Optik. Das leckerste Plätzchen wird zur Marienweihnacht gekürt.
Verkaufsoffene Sonntage werden am ersten und dritten Advent, jeweils von 13 bis 18 Uhr, in Weißenfels durchgeführt. Programmhefte mit kulturellen Angeboten vom Weihnachtskino bis zum Konzert auf dem Weihnachtsmarkt der Stadt sind kostenlos erhältlich im Rathaus-Erdgeschoss und der Touristinformation im Fürstenhaus.
