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Weihnachtsbäume bei Lösau Weihnachtsbäume bei Lösau: Nicht so stachlig soll er sein

Von Heike Riedel 14.12.2015, 12:11
Otto und Ute Prell sind aus Eisenberg angereist, um sich in Lösau einen Christbaum vom Feld zu holen.
Otto und Ute Prell sind aus Eisenberg angereist, um sich in Lösau einen Christbaum vom Feld zu holen. Peter Lisker Lizenz

Lösau - Seit Donnerstag wird in Lösau geerntet. Das Feld an der Landstraße Weißenfels-Lützen, auf dem stattliche Blaufichten und Nordmanntannen herangewachsen sind, ist zum zweiten Mal geöffnet. „Es ist Christbaumland-Zeit“, sagt Christine Hennig, Junior-Chefin des sächsischen Gartenbaubetriebes, der vor acht Jahren die ersten Setzlinge auf die Fläche gepflanzt hat.

„Hier haben wir große Auswahl, sehen die Bäume von allen Seiten und können sie frisch schlagen“, schätzt Steffen Ranscht als Kunde den Direktverkauf des Produzenten, den er in diesem Jahr das erste Mal gewählt hat. Mit seiner Frau Kristin und den Kindern Meike (5) und Adrian (2) macht er daraus gleich ein gemeinsames Urlaubserlebnis. Sie streifen durch die Reihen, man sieht nur hin und wieder die Köpfe der Erwachsenen, denn die größten Blaufichten haben eine Höhe von 2,50 Meter erreicht. Die Nordmanntannen bringen es schon auf zwei Meter.

Größere Bäume werden frisch von Feldern bei Zwenkau und Dölzig herangefahren. Wer kleinere Bäume sucht, hat keine Not in Lösau, denn es wurde und wird nicht alles auf einmal gepflanzt, sondern so nach System, dass auf den drei Hektar kontinuierlich Weihnachtsbäume nachwachsen und über Jahrzehnte zu schlagen sind.

Übers Jahr wird nicht nur das Unkraut bekämpft und dem Schädlingsbefall begegnet; für ihr gutes Aussehen werden die Bäume beschnitten und durch das Anbringen vom hunderten Vogelsitzkrücken davor geschützt, dass Vögel Äste abbrechen. Wenn dann die Sitzgelegenheiten für die Tiere entfernt werden, ist es nicht mehr lang, bis die Pflanzen, die rausgeschnitten werden dürfen, mit einem Fähnchen versehen werden. Dessen Farbe verrät, in welche Größenkategorie sie etwa gehören.

„So groß wie der Papa“

„So groß wie der Papa“ muss der Baum sein, das ist für Hannes Herzog (6) klar. „Und nicht so stachlig“, sagt er. „Gut gebaut, so dass er allein schon schön ist und sich auch gut schmücken lässt“, ergänzt Heiko Theile die Wünsche seines Sohnes und macht seine Säge startklar. Er hat die eigene mitgebracht, könnte aber auch Bernd Dörfler heranrufen, der in der Christbaumlandsaison für den Gartenbaubetrieb die Kettensäge bedient.

Am Stand im Eingangsbereich werden aber auch Hand-Bügelsägen für die Eigeninitiative der Kunden ausgegeben. Während die Bäume nach ihrer Prüfung an der Messlatte noch von den Christbaumland-Mitarbeitern angespitzt und an einem Verpackungsgerät in Netze gehüllt werden, kann sich, wer nicht Auto fahren muss, noch mit einem Glühwein aufwärmen.

Gestern sogar stand das Suppenmobil des Bootshauses direkt vor dem Eingang. Es war zu einer Firmen-Adventsfeier bestellt worden, die mit dem Weihnachtsbaumschlagen verbunden wurde. Ohne Weihnachtsbaum könne er sich das Fest nicht vorstellen, sagte Mathias Sauer, einer der Mitarbeiter. Und obwohl seine Kolleginnen kräftig zupackten, sah er es als Männersache, das Schmuckstück fürs Fest zu besorgen. Zumindest bei ihm zu Hause. „Bei den meisten Kunden haben aber die Frauen Mitspracherechte“, entgegnete ihm lachend Christine Hennig. Aufs Feld kämen viele gern in Familie.

Verkauf von Weihnachtsbäumen in Lösau bis 23. Dezember täglich von 9 bis 17 Uhr, sonntags bis 15 Uhr. (mz)