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Von Sydney an die Saale Von Sydney an die Saale: Was die Architektin auf der Baustelle der Herderschule betreut

Von Andreas Richter 02.08.2020, 10:00
Juliane Rönnau betreut zurzeit für die Stadt Weißenfels die Sanierung der Herder-Grundschule.
Juliane Rönnau betreut zurzeit für die Stadt Weißenfels die Sanierung der Herder-Grundschule. Andreas Richter

Weissenfels - Wenn in diesen Monaten die Weißenfelser Herder-Grundschule saniert wird, dann hält Juliane Rönnau für die Stadt die organisatorischen Fäden zusammen. Es ist das erste große Bauprojekt der 43-Jährigen in der Saalestadt. „Ich finde es spannend, eine solche Baustelle auch mal von der Seite des Bauherren zu betreuen“, sagt die studierte Architektin, die seit Oktober vergangenen Jahres bei der Stadt beschäftigt ist.

Architektin lebte 14 Jahre lang in der australischen Metropole Sydney

Dabei dürfte Weißenfels ein eher beschaulicher Ort ihres Lebensweges sein. Immerhin hat Juliane Rönnau, aufgewachsen im Land Brandenburg, 14 Jahre lang in der australischen Metropole Sydney gelebt. Es ist im Sommer 2004, als sich die junge Frau auf den langen Weg auf die Südhalbkugel macht. Mit einem speziellen Visum will sie nach dem Abschluss ihres Architekturstudiums zwei Jahre zuvor ein Jahr Berufserfahrung in der Ferne sammeln.

Doch es kommt wie so oft: Das Leben läuft anders als geplant. Juliane Rönnau lernt in Australien einen Mann aus Irland kennen. Aus einem Jahr werden schließlich 14. Seit 2011 hat sie neben der deutschen die australische Staatsbürgerschaft. Ihre beiden Kinder, heute acht und zehn Jahre alt, werden in Australien geboren.

Zusammen mit dem irischen Mann lebt die Architektin in Großlehna

In der Millionenstadt an der australischen Ostküste plant die Architektin Ein- und Mehrfamilienhäuser. Vier Jahre lang hat sie einen wohl einmaligen Arbeitsplatz: Das Büro liegt direkt am Bondi Beach, einem der berühmtesten Strände Australiens. „In der Mittagspause haben wir uns gern mal an den Strand gesetzt“, erzählt sie. Und das Leben auf dem Fünften Kontinent? „Das alltägliche Leben in Australien ist wunderbar, unbeschwerter und leichter als bei uns“, sagt Juliane Rönnau.

Und trotzdem zieht es sie irgendwann wieder nach Deutschland, zu Eltern, Großeltern und Freunden, die sie viele Jahre lang nur bei den alljährlichen Besuchen im Sommer sehen kann. Im Sommer 2018 zieht die Familie schließlich nach Deutschland. Zuvor muss Juliane Rönnau noch ihren irischen Mann vom Umzug in ein für ihn fremdes Land überzeugen. Jetzt leben sie im sächsischen Großlehna, einem Ortsteil von Markranstädt.

Architektin überrascht über die Bausubstanz und dem Gebäudeensemble in der Altstadt

Ein Jahr lang plant die Rückkehrerin Industriebauten für eine Firma mit Sitz in Leipzig. „Ich wollte dann irgendwann meinen Horizont erweitern und auch mal Bauprojekte auf der Seite des Bauherren betreuen“, sagt die Architektin. Und so kommt es, dass sie im Internet auf eine Stellenausschreibung der Stadt Weißenfels aufmerksam wird.

„Als ich zum ersten Mal hier war, war ich überrascht von der Bausubstanz und dem Gebäudeensemble in der Altstadt“, erinnert sich Juliane Rönnau an die erste Begegnung mit der kleinen Stadt Weißenfels. Der Fluss mitten in der Stadt hat es ihr besonders angetan. Es ist zwar nicht der Bondi Beach, doch gern sitzt sie mal auf einer der Bänke am Stadtbalkon und lässt die Saale an sich vorüberziehen. (mz)