Verkaufsoffener Sonntag in Leißling Verkaufsoffener Sonntag in Leißling: Der Tag danach

Leissling - „Schöne Aussicht“ heißt das Einkaufszentrum (EKZ) in Leißling. Doch wer es am gestrigen Nachmittag zum letzten verkaufsoffenen Sonntag in diesem Jahr besuchen wollte, hatte zunächst ganz schlechte Karten. 13 Uhr fiel der Startschuss, doch Ehrenrunden um das Parkplatzareal waren für die Autofahrer angesagt. Dicht an dicht drängten sich bis 18 Uhr die Kunden in der Passage mit ihren 61 Geschäften. Unter ihnen auch Claudia Deller, die Leiterin des EKZ. „Ich denke, dass sich unser Werbeausschuss mit dem verkaufsoffenen Sonntag danach, also nach dem Fest, richtig entschieden hat. Ich freue mich sehr, dass wir solch einen Ansturm erleben.“
„Wir wollten einfach nach den Festtagen mal raus“, begründete Carmen Köhler den Besuch des EKZ. Sie kam mit ihrem Mann Rudi aus Bad Lauchstädt. „Nein, wir wollen einfach nur schlenkern. Wir sind auch sonst gern hier und erfreuen uns an Modenschauen und kleinen Gastauftritten von Musikern“, war von der 65-Jährigen zu hören. Im Eiscafé Riviera fand das Pärchen gerade so noch einen Tisch. „Kaffee und Kuchen gehen immer und Eis bei den Kindern auch“, meinte der Chef der Einrichtung Peter Stephan, der das Café seit 21 Jahren betreibt. Er sollte Recht behalten: Die 23 Tische sind fast durchgehend besetzt.
„Also mir ist der Trubel zu groß“, gestand Jessica Kupetz. Mit ihrem Mann und Kind hatte sie nach Leißling sozusagen auf der Durchreise von einem Weihnachtsbesuch ins heimatliche Naumburg einen Zwischenstopp eingelegt. „Wir haben alle Geschenke, auch der Kühlschrank ist noch gut gefüllt. Wir brauchen nur mein Handy, was hier in der Reparatur war“, fügte die junge Frau hinzu.
Handys - das war für André Kunzmann das Stichwort. Der Teamleiter des Elektronikmarktes „Medimax“ konnte sich vor Anfragen kaum retten. Geduld und Zeit waren gefragt, um an ein schickes Mobiltelefon zu kommen. Kunzmann schaute einmal kurz hoch: „Da fällt der eigene Geburtstag schon einmal auf einen Sonntag, plumps, da stehe ich doch im Markt.“ So traurig schien der frischgebackene 44-Jährige gar nicht zu sein, denn die Kasse klingelte kräftig.
Gutscheine wurden eingelöst und bei einigen auch die Geldgeschenke. Dicht bei den Handys stand unter anderem auch Astrid Lehmann mit ihrer Tochter. Sie machte einen unschlüssigen Eindruck. „Nein, eigentlich wollten wir kein Handy kaufen. Vielleicht nehmen wir aber die Geldgeschenke dann doch dafür.“ Viel wichtiger war aber etwas anderes. Just zum Fest hatte sich die Waschmaschine der Freyburgerin verabschiedet. Eine neue muss her. Deshalb der Besuch in Leißling.
Die Boutiquen lockten bereits vor dem inoffiziellen Winterschlussverkauf, der Anfang Januar wieder in die Geschäfte einladen wird, mit zusätzlichen Rabatten. So zum Beispiel bei Takko, wo es jedes zweite Teil zum halben Preis gab. „Diese Aktion war eigentlich erst für den Montag angedacht“, war von Verkäuferin Edyta Patzak zu hören. Die Kunden hat es gefreut. Glitzertops und Schmuck wurden besonders gern gekauft. „Ich glaube, die kleiden sich schon für den Jahreswechsel ein“, vermutete Patzak. Wie es unten drunter ausschauen kann, zeigten Model in einer amüsanten Dessous-Modenschau. Übrigens, wer das EKZ am gestrigen Tag wieder verließ, fuhr wiederum im Konvoi Richtung Weißenfels oder Naumburg. (mz)
