Verein Drei Türme in Hohenmöhlsen Verein Drei Türme in Hohenmöhlsen: Überarbeitetes Konzept für Mittelalterprojekt

Hohenmölsen/MZ - Bespaßen ist das eine. Sich einbringen das andere - und viel nachhaltiger. Diese Meinung vertritt Konstanze Lange. Sie ist Kommunalbeauftragte des Energiedienstleisters EnviaM und wieder einmal Gast beim Hohenmölsener Verein Drei Türme. „Ich konnte schon vor einigen Jahren dem Verein einen Scheck überreichen und mache das in diesem Jahr besonders gern, denn mit der Fördersumme über 500 Euro wird das Mittelalterprojekt für Kinder unterstützt. Das Konzept hat uns überzeugt“, sagt sie.
„Wir wollen, dass unsere Kinder ihre Geschichte kennenlernen, wissen, wo sie zu Hause sind“, steigt die Leiterin des Projekts, Kerstin Buchmann ein. Dabei sei das Konzept gestrafft worden. Erstmals nehmen nicht alle Kinder aus den Grundschulen während des Herbstmarktes daran teil. „Wir konzentrieren uns in diesem Jahr auf die Schüler der beiden Grundschulen von der zweiten bis zur vierten Klasse und bieten im kommenden Jahr den Projekttag altersgerecht überarbeitet für die fünften und sechsten Klassen der Sekundarschule und des Gymnasiums an“, erklärt Buchmann. 20 Mitglieder des Vereins seien am 6. September an 16 Stationen eingebunden. Der komplette Altmarkt, das Rheinische Gut und der Gemeindegarten werden dann den rund 200 Kindern gehören.
Was sich hinter der Geschichte zum Anfassen verbirgt, sind kurz gesagt viele Dinge, die Mittelalter lebendig werden lassen. „Die Kinder werden erfahren, dass die Arbeit und das Leben in jener Zeit einfach und manchmal nicht so schön waren“, darauf weist Vereinsvorsitzende Martina Weber hin. So gibt es erstmals eine Küchenmeisterei, in der dunkles Brot gebacken und Suppe gekocht werden. „Das ist einfaches Essen. Wir sind gespannt, wie die Kinder darauf reagieren“, sagt Kerstin Buchmann. Mörser seien angeschafft worden, damit Kräutersalz hergestellt werden kann. Während die Mädchen zum Haareflechten und zu mittelalterlichen Tänzen eingeladen werden, können die Jungen Schwerter und Schilde herstellen. Natürlich, so erklären die Vereinsmitglieder, lebe das Ganze auch durch Gesang und Wort.
Dirk Bunda, verkleidet als Barde mit Gitarre, bietet dafür entsprechende Lieder zum Mitsingen. Nachdenken müssen die Mädchen und Jungen beim historischen Quiz. Fünf Fragen, zum Beispiel wie früher gekocht wurde, müssen beantwortet werden. Im kommenden Jahr werde das Quiz in einer Lernleistung an den Schulen fortgeführt. Nach Kochen, Basteln, Raten und Weben haben die Macher des Projekttages auch daran gedacht, dass die Grundschüler Zeit haben fürs Ausruhen. Im Märchenzelt darf dann gelagert und geträumt werden. Für die Kinder ist der Projekttag kostenfrei, für die Verpflegung werde ein Obolus von zwei Euro kassiert.
Die Kommunalbeauftragte der EnviaM zeigt sich begeistert. „Ich habe hier den Eindruck, dass jede Idee tausend Junge bekommt. Neues ist für das kommende Jahr schon wieder in Arbeit.“ Das Unternehmen fördert in Mitteldeutschland jährlich ein paar Tausend Projekte, aus dem Burgenlandkreis seien es pro Jahr ein gutes Dutzend. „Ich hoffe, der Verein Drei Türme meldet sich mit einem interessanten Projekt bald wieder bei uns“, so Lange.