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Unterkünfte in Weißenfels Unterkünfte in Weißenfels: Was Gäste aus Hotels klauen

Von Jan Iven 04.08.2017, 05:00
Nicolas Luft und Lisa Heinzelmann arbeiten im Hotel Güldene Berge in Weißenfels.
Nicolas Luft und Lisa Heinzelmann arbeiten im Hotel Güldene Berge in Weißenfels. Peter Lisker

Weissenfels - Über manche Diebstähle ihrer Gäste bewahren Weißenfelser Hoteliers lieber Stillschweigen. Zu groß ist offenbar die Sorge, dass der Ruf des Hauses Schaden nehmen könnte. Und so wird nur hinter vorgehaltener Hand eingeräumt, dass sogar schon der eine oder andere Fernseher aus den Zimmern verschwunden ist. Allerdings sei das eher die Ausnahme. Wie eine Umfrage der Mitteldeutschen Zeitung in Weißenfelser Hotels ergab, gehören in erste Linie die Klassiker Handtücher und Seifen zu den beliebtesten „Mitbringseln“ ihrer Kunden.

So auch im Hotel Schöne Aussicht in Leißling. „Unsere Gäste nehmen vor allem die Kosmetikartikel mit. Das ist inzwischen fast schon völlig normal“, sagt Inhaberin Anke Münzner. „Handtücher werden aber zum Glück nicht mehr so häufig eingesteckt wie früher.“ Warum das so sei, könne sich Anke Münzner allerdings nicht erklären.

Hotel Güldene Berge in Weißenfels: „Bei uns hat sogar mal jemand einen Kleiderständer mitgenommen“

Auch Melanie Albrecht vom Hotel Güldene Berge in Weißenfels kann sich über manche Diebstähle nur wundern: „Bei uns hat sogar mal jemand einen Kleiderständer mitgenommen“, erzählt die Inhaberin des Hotels an der Langendorfer Straße. Über verschwundene Handtücher und Seifen möchte sie gar nicht erst reden. „Das würde sowieso niemand ernst nehmen“, sagt sie.

Richtig geärgert hat sie sich allerdings über den Diebstahl von einigen Messinggänsen in Originalgröße, die an der Fassade des Hotels befestigt waren. Doch vermutlich waren es keine Hotelgäste, sondern Buntmetalldiebe, die die Nachbildungen an den Füßen abgesägt haben. Ersetzt hat sie die Messinggänse bis heute nicht. „Die würde man uns sowieso gleich wieder stehlen“, befürchtet Melanie Albrecht.

Weißenfelser Jägerhof: Alles was nicht festgeschraubt ist, wird mitgenommen

Im Weißenfelser Jägerhof verschwinden ebenfalls die unterschiedlichsten Dinge aus den Zimmern. „Ob Föhn oder Kopfkissen, alles was nicht festgeschraubt ist, wird schon mal mitgenommen“, sagt Geschäftsführer Uwe Weigelt. Besonders beliebt seien derzeit Energiesparlampen. „Die sind relativ teuer.“

Für die Hotels sei es jedoch schwierig, einen Diebstahl nachzuweisen. „Was soll ich denn machen, wenn der Gast behauptet, die Lampe hätte bereits vorher gefehlt?“ so Uwe Weigelt. Er wolle sich auch nicht mit seinen Kunden streiten. In Einzelfällen würden Gäste mit ihrer Beute sogar einfach verschwinden, ohne das Zimmer bezahlt zu haben.

Rund um den Jägerhof kommt es auch immer wieder zu Diebstählen. „Es sind uns schon Tische und Stühle abhanden gekommen“, sagt Geschäftsführer Weigelt. Einmal hat er sogar Diebe überrascht, die seine Blumen ausgegraben und mit dem Handwagen abtransportieren wollten. „Die habe ich natürlich verjagt“, sagt er. Groß darüber ärgern möchte er sich aber nicht. „Das kann man sowieso nicht ändern“, sagt Weigelt. Auf eines legt er allerdings Wert: „Die allermeisten Gäste sind natürlich ehrlich.“ (mz)