Ungleiche Schmidt-Stile Ungleiche Schmidt-Stile: Künstler verbindet Liebe zu Weißenfels

Weißenfels - Für Christa Schmidt (76) und Peter Schmidt (78), die nur das künstlerische eint, war die Ausstellung im Altranstädter Schloss bei Markranstädt ein Höhepunkt. Beide sind Weißenfelser, beide haben schon zu verschiedenen Anlässen ihre Arbeiten gezeigt. Der Senior mit der Baskenmütze als Markenzeichen sagt: „Wenn ich sonntags da war, schauten sich viele Leute um.“ Besonders stolz zeigte er sich darüber, dass auch mal der bekannte Maler und Grafiker Uwe Pfeifer aus Halle die Werke angesehen hat.
Christa Schmidt erzählt, dass sie schon immer gern gemalt hat, aber nach einer familiären Pause so richtig erst wieder in den 1980er Jahren loslegen konnte. Ihre Motive von Weißenfels waren stets sehr begehrt. „Da war es fast eine Pflicht, das Schloss zu malen.“ Oft habe sie Urlaubsmotive auf Fotos als Erinnerung mitgebracht und sie daheim verarbeitet, selten habe sie vor Ort gemalt.
Vor allem großformatige Bilder sind es nun bei Christa Schmidt
Eine Bilderstube konnte sie viele Jahre im Stadtzentrum betreiben, später in der „Schönen Aussicht“ und stets hat ihr Mann Gerhard ihre Bilder gerahmt. Jetzt stehe sie nicht mehr ganz so oft an der Staffelei, nehme sich Zeit, wenn Haushalt und Garten es zulassen. Vor allem großformatige Bilder sind es nun, die entstehen. Dabei mische sie abstrakte Elemente mit naturalistischen Motiven und experimentiere gern. So verarbeitet sie auch Schieferplatten, die verschiedenfarbig ein besonderer Blickfang sind. Aber ebenso begeistern ein herrlicher Sonnenuntergang und sich überschlagende Wellenkämme und das alles in satten Farben.
Peter Schmidt hat sich kurz vor der Ausstellungseröffnung noch auf einem Selbstporträt gezeichnet, unverkennbar und natürlich mit Baskenmütze. Er selbst sagt, dass er eine Beziehung zu den Menschen aufbauen müsse, die er male. So zeigt er eine junge Frau zwischen ihren Großeltern. Während sich Christa Schmidt an der Bezirkskulturschule mit Malerei und Grafik beschäftigt hat, konnte er nach einer Berufsausbildung das Abitur machen und studieren.
Kunsterziehung und Geschichte hat Peter Schmidt an der Berufsschule der Schuhindustrie gelehrt
Kunsterziehung und Geschichte hat er an der Berufsschule der Schuhindustrie gelehrt und später in der Polytechnischen Oberschule Lützen. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, er war für mich wie eine Droge und ich habe meine Berufswahl nie bereut.“ So kann er für sich in Anspruch nehmen, Generationen von Schülern für die Kunst begeistert zu haben. Dabei malt er nicht nur, sondern kreiert auch Plastiken und spielt Akkordeon.
Was die beiden Weißenfelser Künstler unterscheidet, das ist ganz sicher ihr Stil. So nutzt Christa Schmidt vor allem die Acrylmalerei, während Peter Schmidt nicht nur Maler, sondern auch Grafiker und Zeichner ist. Beide gehören einem Kreis Gleichgesinnter Künstler an. Während sie Mitglied im Weißenfelser Kunstverein ist, der zuletzt in der Sparkasse ausstellte, gehört er dem Leipziger Verein Pikanta an, der sich regelmäßig im Burgwerbener Pfarrhaus präsentiert. Sie zeigen ihre Werke aber auch mal in Arztpraxen oder Gaststätten. Was sie verbindet, ist die Liebe zu ihrer Heimat, wie die zahllosen Weißenfels-Motive beweisen. (mz)