Tierschutz Tierschutz: Weniger Hunde landen in Auffangstation

Weißenfels - Die Stadt Weißenfels hat im vergangenen Jahr in ihrem Gebiet insgesamt 40 herrenlose Hunde sichergestellt. Darüber hat Fachbereichsleiter Maik Trauer auf der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses des Weißenfelser Stadtrates informiert. Vor dem Hintergrund der Diskussion um den Neubau eines Tierheims in Weißenfels hatte der Stadtrat die Verwaltung auf seiner Sitzung im Mai mit einem Bericht über den Umgang der Kommune mit herrenlosen Fundtieren beauftragt.
Kommune unterstützt Vereine
Wie Trauer in seinem Bericht weiter sagte, ist die Zahl der aufgegriffenen Hunde, die zur Verwahrung zumeist in die Tierauffangstation nach Blösien (Saalekreis) gebracht werden, in den vergangenen vier Jahren gesunken. Waren es 2012 noch 21 Hunde, so wurden dem Bericht zufolge 2015 nur noch acht Hunde zur Verwahrung nach Blösien gebracht. Als einen Hauptgrund für diese Entwicklung sieht Trauer die 2009 eingeführte Transponderpflicht für neugeborene Hunde an. Das Aussetzen von Tieren sei seitdem nicht mehr so einfach, weil die Hunde mit Hilfe des Transponders dem Besitzer zugeordnet werden können.
Trauer verwies im Hauptausschuss darauf, dass die Stadt neben der Sicherstellung und Verwahrung von Fundtieren auf andere Weise ihren Beitrag zum Tierschutz in Weißenfels leistet. So werde eine finanzielle Hilfe für die Kastration wildlebender Katzen geleistet. Dem Tierschutzverein Weißenfels und Umgebung 2006 seien Räumlichkeiten für die Einrichtung einer Reptilienauffangstation zur Verfügung gestellt worden.
Vermittlung im Sommer schwierig
Anfang dieses Jahres war das Tierheim in der Zeitzer Straße in Weißenfels geschlossen worden. Derzeit sind rund zwanzig Katzen in einer privaten Pflegestelle in Weißenfels untergebracht. Eine Vermittlung der Tiere sei gerade jetzt im Sommer schwierig, sagte Thomas Gilow, Vorsitzender des Katzen- und Kleintierzuchtvereins Weißenfels, der sich im Oktober vergangenen Jahres neu gegründet hatte. Gilow bestätigte die Unterstützung seitens der Kommune. Erst vor wenigen Tagen habe der Verein 1.000 Euro für die Behandlung von Katzen erhalten.
Seit Schließung des alten Heims wird in Weißenfels immer wieder auch über den Neubau eines Tierheims diskutiert. Im Hauptausschuss verwies der Weißenfelser Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) jedoch darauf, dass ein Neubau derzeit „keine realistische Option“ sei. Es gebe weder einen möglichen Betreiber noch eine Fläche, die für den Bau infrage käme. Eine Bürgerin hatte sich erkundigt, ob zusätzliche Gewerbesteuer-Einnahmen der Stadt auch für einen Tierheim-Neubau verwendet werden könnten. (mz)