Tierschutz in Weißenflels Tierschutz in Weißenflels: Debatte um Tierheim

Weißenfels - Für Gunter Walther ist das Thema Tierschutz keine Ermessensfrage und es bedeutet für den Lobitzscher auch nicht nur Gefahrenabwehr. „Tiere sind Lebewesen, deshalb steht ihnen ein Schutz zu, das ist in der Bundesrepublik gesetzlich verankert.“ Darauf hat der Stadtrat (Fraktion Bündnis für Gerechtigkeit/Grüne) während der jüngsten öffentlichen Sitzung des Umweltausschusses der Stadt vehement hingewiesen.
Tierschutz als Aufgabe der Stadt
Walther vertritt den Standpunkt, dass der Tierschutz in Weißenfels zu kurz komme. „Wie in der hiesigen Wirtschaftsregion mit Tieren umgegangen wird, das ist der Hintergrund unseres Antrages“, erklärte der einzige „Grünen“-Stadtrat. Seine Fraktion hatte beantragt, das Thema „Tierschutz vor Ort ist kommunale Aufgabe der Stadt Weißenfels“ auf die Tagesordnung des Ausschusses zu setzen.
Weil das Katzenheim, das der Tierschutzverein Weißenfels in der Zeitzer Straße unterhält, wegen unhaltbarer Zustände zum Jahresende schließen muss, sei die Stadt bemüht, gemeinsam mit dem Verein nach einer geeigneten und bezahlbaren Lösung zu suchen, sagte der zuständige Fachbereichsleiter bei der Stadt, Maik Trauer. Seit Anfang der 1990er Jahre drehe man sich aber im Kreis. Trauer machte dies - wie schon im jüngsten Sozialausschuss - an handfesten Fakten und Zahlen deutlich.
Eulau als möglicher Partner
Eine andere praktikable Lösung wie derzeit die Tierauffangstation in Blösien im Saalekreis sehe er momentan nicht. 365 Tage im Jahr ehrenamtlich Engagement zu zeigen, funktioniere nicht, da stoße ein Verein an seine Grenzen, räumte Trauer ein. Er könne nur den Hut ziehen vor den Mitgliedern, was diese in mehr als 20 Jahren geleistet hätten, sagte er. Erst vor kurzem habe er sich mit Vereinsvertretern vor Ort zu einem Gespräch getroffen. Die Frage von Ausschussmitgliedern, ob Weißenfels nach anderen möglichen Partnern wie zum Beispiel im Tierheim Eulau im Burgenlandkreis Ausschau gehalten und sich über die dortige Situation kundig gemacht habe, verneinte Trauer.
Mit Blick auf die Einwohnerversammlung zum Thema Tierschutz und Tierheim am 31. März um 17 Uhr in Weißenfels regten Gunter Walther und Mario Kabisch-Böhme (Fraktion Bürger für Weißenfels/Landgemeinden) an, die Bürger dort umfassend über den Ist-Stand zu informieren. Und dazu gehöre unbedingt, zur Situation in Eulau aussagefähig zu sein.
Erfahrungen einbringen
„Weißenfels sollte sich als soziale Stadt für ein Tierheim positionieren“, erklärte Hans Köhler. Er sitzt als sachkundiger Einwohner für die Fraktion Bürger für Weißenfels/Landgemeinden im Umweltausschuss. Ihn ärgere, wenn die Verwaltung ständig zuerst erkläre, was nicht gehe, weil es nicht finanzierbar sei. „Wie machen das andere Kommunen, um nachhaltig ein Tierheim finanzieren zu können“, fragte er. Dabei forderte Köhler auf, Frauen und Männer, die seit Jahren Erfahrungen im Tierschutz hätten, in die Arbeit einzubeziehen. (mz)