Teure Altlasten: Teure Altlasten: Wie viel die Entsorgung der Großkorbethaer Deponie kostet

Großkorbetha - Die Entsorgung der rund 2.000 Tonnen Altreifen, die seit den 1990er Jahren auf einer Deponie in Großkorbetha lagern, könnte bis zu 500.000 Euro kosten. Das geht aus einer Antwort des Umweltministeriums des Landes auf eine Anfrage des Weißenfelser Landtagsabgeordneten Rüdiger Erben (SPD) hervor.

Das Ministerium schränkt jedoch ein, dass eine genaue Kostenschätzung nahezu unmöglich sei, „da es sich bei den Altablagerungen von Altreifen um Vorgänge handelt, die Jahrzehnte zurückreichen.“ So mache es einen bedeutsamen Unterschied, ob es sich um Pkw- oder Lkw-Altreifen mit oder ohne Felge handelt.

Es sei davon auszugehen, dass neben den reinen Entsorgungskosten „erhebliche Aufwendungen getätigt werden müssen, um die Altreifen freizulegen, aufzunehmen und zu verladen“, heißt es vom Ministerium. Als Beispiel wird auf eine Deponie in Naundorf verwiesen. Dort seien im Jahr 2017 mehr als 70 Tonnen überwiegend Lkw-Altreifen entsorgt worden. Dabei seien Kosten in Höhe von 200 Euro pro Tonne berechnet worden.

Die jüngste Anfrage Erbens ist nicht die erste im Zusammenhang mit dem Großkorbethaer Altreifenlager auf einem stillgelegten Betriebsgelände. Im Frühjahr hatte das Land eingeräumt, dass von der Deponie im Falle eines Brandes eine Gefahr für den nur etwa 200 Meter entfernten Güterbahnhof ausgehen könne.

Ungeachtet dessen kam man zu der Einschätzung, dass eine sogenannte Ersatzvornahme mit erheblichen Kosten verbunden und daher eine vollständige Beräumung der Altreifen kurzfristig nicht möglich sei.

Nun also hat die Landesbehörde auf Drängen Erbens zumindest die Frage nach den Entsorgungskosten konkretisiert. Eine Beräumung scheint indes nicht in Sicht. Erben sieht in dem Fall das Land in der Pflicht. Der Landkreis habe das Problem nur geerbt. Denn die Deponie stamme aus einer Zeit, da das Land für die Genehmigung zuständig war. (mz)