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Tandem mit OP-Roboter Tandem mit OP-Roboter: Warum moderne Technik für Ärzte der Asklepios-Klinik wichtig ist

Von Andreas Richter 22.08.2020, 12:00
Die beiden Chefärzte der Urologie Hans-Jörg Scholz (stehend) und André Schumann am neuen OP-Roboter der Weißenfelser Klinik.
Die beiden Chefärzte der Urologie Hans-Jörg Scholz (stehend) und André Schumann am neuen OP-Roboter der Weißenfelser Klinik. Andreas Richter

Weissenfels - „Das ist so etwas wie die Krönung meiner Laufbahn“, meint Hans-Jörg Scholz. Der 65-Jährige ist Chefarzt der Urologie an der Weißenfelser Asklepios-Klinik. Bevor er Ende dieses Jahres in Ruhestand geht, hat er in diesem Jahr einen Tag erlebt, auf den auch er lange hingearbeitet hat: Ein Roboter namens Da Vinci hat in der Klinik Einzug gehalten.

Seit Anfang Juli liefen die Schulungen an dem OP-Roboter

Mit dem Gerät können Operationen ohne größere Schnitte im Bereich Urologie, Gynäkologie und Allgemeinchirurgie in Weißenfels durchgeführt werden, für die Patienten bisher in die Kliniken nach Halle, Leipzig oder Jena gehen mussten. Seit Anfang Juli liefen zunächst die Schulungen an dem OP-Roboter. Vor wenigen Tagen haben in einem speziell dafür hergerichteten OP-Saal die ersten minimalinvasiven Operationen begonnen.

„Ich habe mich schon seit Jahren darum bemüht, einen solchen Roboter hierher zu bekommen“, erzählt Scholz. Dass es nun endlich gelungen ist, sei „ein schönes Abschiedsgeschenk“ für die Kollegen. Scholz selbst wird mit Da Vinci allerdings nicht mehr operieren, hätte er dafür doch umfangreiche Schulungen absolvieren müssen.

„Mit dem Roboter hat die Klinik in eine zeitgemäße operative Urologie investiert“

Umso besser für die Klinik, dass sie jetzt einen Experten hat, der bis zum Jahresende zusammen mit Scholz das Chefarzt-Tandem in der Urologie bildet. „Ich habe mich beworben, weil ich erfahren hatte, dass der Roboter nach Weißenfels kommt“, erzählt André Schumann. 14 Jahre lang hat der gebürtige Naumburger an der Uni in Halle gearbeitet. Nun hat der Hallenser eine neue Herausforderung in der Region gesucht.

„Mit dem Roboter hat die Klinik in eine zeitgemäße operative Urologie investiert“, sagt Schumann. Es sei ein Gerät, mit dem minimalinvasives Operieren auf hohem Niveau vereinfacht wird. In anderen Krankenhäusern gebe es eine solche Technik bereits. „Das ist ein vollkommen neues Werkzeug, dessen Bedienung man lernen muss“, sagt Schumann.

Urologische Klinik in Weißenfels

Dass die Weißenfelser Klinik dank des neuen Werkzeugs nun mit anderen Häusern mithalten kann, ist ganz im Sinne von Hans-Jörg Scholz. Immerhin hat er, im Allgäu aufgewachsen und heute in Naumburg zu Hause, die urologische Klinik Mitte der 1990er Jahre in Weißenfels maßgeblich mit aufgebaut.

„Es gab vorher hier nur einige urologische Betten. Dann hat man sich entschieden, eine urologische Klinik zu etablieren“, erinnert Scholz, nach 25 Jahren heute der dienstälteste Chefarzt am Weißenfelser Krankenhaus.

„Win-Win-Situation“: Spezialisten für den OP-Roboter und erfahrenen Urologen 

Damals sei es in der Urologie zunächst eine „Ein-Mann-Show“ gewesen, sagt er. Heute kümmern sich neun Ärzte und Assistenzpersonal um die Patienten. Gut erinnern kann sich der erfahrene Mediziner an die Zeit um das Jahr 2000. Die Privatisierung des bis dahin kreiseigenen Weißenfelser Krankenhauses habe er damals mit vorangetrieben, sagt er.

Das aktuelle Chefarzt-Tandem mit einem erfahrenen Urologen und einem Spezialisten für den OP-Roboter sehen beide als eine „Win-Win-Situation“, die für Kontinuität sorgt - auch während der Corona-Pandemie. „Bei uns wird keine notwendige Behandlung auf die lange Bank geschoben“, versichert Scholz. (mz)