Straßen-Acht erreicht Goseck
Goseck/MZ. - Kerzen auf den Treppen weisen den Weg in den Festsaal in der ersten Etage. Dort hat im Halbdunkel das dreiköpfige Ensemble Ioculatores Aufstellung genommen, um mit mittelalterlichen Klängen einen großen Tag für das Schloss würdig zu umrahmen.
"Es ist eine besondere Würdigung für unser Schloss", sagt Sebastian Pank, Vorsitzender des Vereins Schloss Goseck, und meint die Aufnahme des Bauwerkes in die Straße der Romanik. Vor neun Jahren, so erinnert Pank, habe man mit den ersten Bauarbeiten begonnen, das Schloss dem Vergessen zu entreißen. Seitdem habe es sich zum Musik- und Kulturzentrum entwickelt, hätten ungezählte Veranstaltungen mit Künstlern aus mehr als zwanzig Ländern Europas stattgefunden.
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) hebt die Atmosphäre in Goseck hervor. Er verweist auf die Erweiterung der Straße der Romanik. Jener Route, die sich in Form einer Acht durch das Land zieht und Dome, Burgen, Klöster und Kirchen miteinander verbindet, die in der Zeit vom 10. bis Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden sind. Gehörten bislang 72 Bauwerke dazu, so wurde das Paket nun noch einmal aufgeschnürt und die Straße um weitere acht Bauwerke erweitert. Eines davon ist Schloss Goseck.
Schließlich übergibt der Minister das Schild mit der Aufschrift "Straße der Romanik" an Boje E. Hans Schmuhl, Vorstand der Stiftung Dome und Schlösser, als Eigentümer des Gosecker Bauwerks. "Ein Traum ist in Erfüllung gegangen", sagt Schmuhl und richtet den Blick an diesem feierlichen Abend schon wieder nach vorn. Die Arbeiten an der romanischen Krypta müssten weitergehen, um sie in alter Schönheit wieder herzustellen. Und da dürften ihm die Worte des Ministers in guter Erinnerung bleiben, der Minuten zuvor erklärte, dass mit der touristischen Aufwertung des Schlosses auch eine Verpflichtung zur weiteren Instandsetzung verbunden sei. Ein weiterer Förderantrag für Schloss Goseck liege jedenfalls bereits beim Land, erinnert Schmuhl.