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Stippvisite bei der Tochter

Von Heike Riedel 18.11.2007, 18:40

Lützen/MZ. - Gewöhnlich steht Freitagabend nur noch die Spätschicht im Röchling-Unternehmen Technische Kunststoffe an den Maschinen. Doch diesmal herrscht vor Feierabend noch Hochbetrieb in den Produktionshallen. Denn 100 Gäste werden erwartet, denen der Besuch in Lützen in guter Erinnerung bleiben soll.

Für sie ist ein kleiner Imbiss aufgebaut, aber auch eine Palette jener Produkte, mit denen das Team um Geschäftsführer Klaus Trittmacher den Kunststoffmarkt erobert hat: Leisten, Schienen, Kettenführungen, Isolierteile für Trafos, Maschinenteile und Halbzeuge aus Kunststoff und jene Lötrahmen, die Lützener Ingenieure vor zwei, drei Jahren für die Elektronikbranche entwickelt haben unter Einsatz eines speziellen Kunststoffs, der in der Röchling Engineering Plastics Group in Frankreich hergestellt wird. Die Mitarbeiter an den Maschinen haben frische Arbeitskleidung an, weil sie wissen, dass das dazugehört, wollen sie die hochmoderne computergesteuerte Technik wirkungsvoll in Szene setzen.

In Deutsch und Englisch wird bald in ihrem Rücken gefachsimpelt. Aus 15 Ländern kommen die Gäste, die oberste Riege der zur Unternehmensgruppe gehörenden Firmen. Sie haben sich in Leipzig zur Röchling-Tagung 2007 getroffen.

"Weil der Standort Lützen in der Nähe ist und wir die alljährlich woanders stattfindenden Tagungen stets mit dem Besuch eines unserer Betriebe verbinden", nennt Georg Duffner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Röchling-Gruppe, einen Grund für die Wahl des diesjährigen Tagungsortes. "Und weil Leipzig mittlerweile eine Vorzeigeadresse ist und wir hier Mitteldeutschland ausgezeichnet präsentieren können", sagt Duffner. "Das Unternehmen in Lützen wird gut geführt und leistet einen wichtigen Beitrag innerhalb der Röchling-Gruppe", erweist er auch dem Gastgeber noch seine Reverenz.

Die Kunststoffbranche entwickelt sich seit Jahren weltweit sehr gut, schätzt er ein. Die Einsatzmöglichkeiten werden immer breiter. Den Röchling-Innovationspreis habe er in diesem Jahr für die Entwicklung einer Kunststoffplatte vergeben, die Krankheitserreger abweist und somit in Krankenhäusern beste Dienste leisten könne. Heute fänden sich zum Beispiel aber auch schon sehr viele Kunststoffe im Motorraum von Autos. Sie hielten so gut Belastungen stand, dass sie Metallteile verdrängen könnten. Wegen der enorm gestiegenen Metallpreise würden sie immer mehr als alternatives Material eingesetzt, so Duffner.