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Stadtführer im Internet

Von Karin Großmann 27.03.2008, 19:05

Teuchern/Weißenfels/MZ. - Vorstellungen, wie der neue Behinderten-Stadtführer aussehen soll, hat jetzt auch Teucherns Bürgermeister Lothar Gieler (parteilos). Im dortigen Rathaus fand die letzte Sitzung der Arbeitsgruppe "Selbstständig durch Städte und Gemeinden" nach den umfänglichen Recherchen statt. In Teuchern und Umgebung haben Andreas Pfingst und Ulrike Schütt Informationen zur Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden mit ihren Recherchebögen gesammelt. Sie haben aber auch bei Ärzten, in Kindergärten und privaten Geschäften nachgefragt, ob jene in den Stadtführer aufgenommen werden wollen und mit welchen Hinweisen.

Pfingst und Schütt haben die Erfahrung gemacht, dass nicht alle Arztpraxen und Geschäfte jene Werbung auf dem Informationsmaterial haben wollen. Da, wo auch der Teucherner Bürgermeister kein Verständnis für diese Entscheidung habe, wolle er selbst noch einmal nachfragen. Gieler nimmt aber auch gerne die Hinweise der Arbeitsgruppe an. Auch das alte Teucherner Rathaus sei nicht barrierefrei. Mängel wurden auch am Bahnhof und am Busbahnhof festgestellt. Wenn es um Barrierefreiheit geht, sei nicht nur an Rollstuhlfahrer, sondern auch an Seh- und Hörgeschädigte zu denken. "An viele Kleinigkeiten habe ich überhaupt noch nicht gedacht", gibt er zu. Er wolle die Ergebnisse im Bauausschuss und im Stadtrat besprechen.

Auf solche Einsicht hofft Barbara Gentes, die Standortverantwortliche des Bildungswerkes Sachsen-Anhalt, die das Projekt initiierte. Sie spricht von einer guten Qualität der Untersuchungen in Weißenfels und Hohenmölsen. In den Verwaltungsgemeinschaften Teucherner Land und Lützen-Wiesengrund seien noch Nacharbeiten notwendig. Das bestätigt die Schirmherrin des Projektes, die Behindertenbeauftragte des Burgenlandkreises Ines Prassler, die das Projekt fachlich begleitet. "Der Feinschliff wird noch bis Juni dauern", sagt sie. Dann könne der neue Stadtführer erscheinen.

Ein halbes Jahr haben die von der Arge ausgewählten Mitarbeiter Informationen gesammelt, dafür Mehraufwandsentschädigung bekommen. "Jetzt haben zwei kleine Arbeitsgruppen mit vier Mitarbeitern mit der Feinarbeit begonnen", erklärt Frau Gentes. Die Informationen, die letztendlich im Stadtführer erscheinen, müssen einem Piktogramm zugeordnet werden.

Die Layout-Gestaltung geschieht bei Brasack-Drucksachen in Hohenmölsen. Firmenchef Ulrich Brasack unterstützt Christian Weber, dessen Maßnahme von der Arge verlängert wurde. Beide gestalten auch den Internetauftritt. Erstmals soll der Stadtführer "Barrierefrei für Städte und Gemeinden" für Gäste der Region auch im Internet zu finden sein.