Sport Sport: Höchste Klasse für erklassige Nachwuchs-Kicker

Weissenfels - Bei der Sportlerwahl im Burgenlandkreis zählen die Lorbeeren des Vorjahres noch etwas. Immerhin haben die unter 15-jährigen C-Jugendlichen des Jugendfördervereins Weißenfels den Aufstieg in die Regionalliga geschafft, die höchste Klasse, in der man in diesem Alter spielen kann. Deshalb zählen sie zu den Nominierten bei der Sportlerwahl.
Grandioser Aufstieg in höchste Klasse
Möglich war das durch den ersten Platz in der Verbandsliga. Da konnte man nach Sieg und knapper Niederlage sogar den Halleschen FC II hinter sich lassen. Was folgte, war das Match um die Landesmeisterschaft gegen den 1. FC Magdeburg II, das man gewann. Dem ließ der JFV eine weitere Sensation folgen, nachdem daheim gegen MV Stralsund 2:4 verloren worden war.
Im alles entscheidenden Match steckte das Team den Kopf nicht in den Sand, sondern kombinierte die Ostseestädter schwindlig. Nach dem 1:0 machte der 15-jährige Tom Zerbe aus Zeitz mit einem Doppelpack in den letzten acht Minuten das 3:0 perfekt. „Ich hatte das Glück des Tüchtigen und einen sehr guten Tag erwischt“, erzählt er. Und Kiran Kresse (14) aus Wethau meint: „Wir waren hoch motiviert und sind sehr ehrgeizig ins Spiel gegangen.“ Anschließend gab es kein Halten mehr und die Jugendlichen konnten ihrer Freude freien Lauf lassen.
Regionalliga: Nachwuchs-Kicker wollen kämpfen
Das setzte sich dann im Hotel fort. Nur Zerbe konnte da nicht mehr dabei sein. Seine Eltern waren extra mit dem Auto an die Küste gefahren, um gleich nach dem Sieg wieder gen Süden zu rollen. Denn der Familienurlaub war in Kroatien geplant, wohin man nach dem Spiel gefahren ist. Die Trainer Nils Walther und Tilo Sattler hatten das Team im Vorjahr zum Aufstieg geführt, traten aber danach auf die Euphoriebremse. Sattler, der neben Christian Baust und Thomas Ködel noch immer mit zum Trainerstab gehört, sagt: „Wir wussten, dass es schwierig wird, an diese Leistungen anzuknüpfen.“ Und die Realität gab ihnen recht.
Derzeit liegt das Team in der Regionalliga mit vier Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Herausgesprungen ist daheim bislang ein Unentschieden gegen Cottbus und ein 2:0 gegen Neubrandenburg. Zehn Punkte beträgt der Rückstand derzeit auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den Babelsberg als einer von zwei Mitaufsteigern einnimmt. Da ist sich Kiran Kresse mit Tom Zerbe einig, dass es schwer wird, gegen die Leistungszentren zu bestehen. Aber die jungen Kicker wollen kämpfen. Vielleicht klappt es ja doch noch, wichtige Punkte zu sammeln. Dafür wollen sie an ihre Leistungsgrenze gehen.
Gegner sind alte Größen
Trotz der Niederlagen und 72 Gegentoren hätten sich Walther und Sattler eine größere Resonanz bei Heimspielen des jungen Teams im Weißenfelser Stadion erhofft. Denn immerhin treten sie gegen so namhafte Gegner wie Hertha BSC, RB Leipzig, Dynamo Dresden oder den 1. FC Magdeburg an. Was die Sportlerumfrage angeht, sind sie hoffnungsvoll, denn die Mannschaft wird nicht nach dem derzeitigen Tabellenstand bewertet, sondern danach, was sie beim Aufstieg vollbracht hat. (mz)