Spanischer Schiefer glänzt in Langendorf
Langendorf/MZ. - Vollkommen eingerüstet zeigt sich die alte Schule in Langendorf. Steinmetze, Dachdecker und Zimmerer verrichten hier ihr Tagwerk. Großbaustelle in der kleinen Gemeinde.
"Wir sind etwa seit vier Wochen hier, haben zuerst die alten Schindeln und Asbestplatten herunter genommen", verrät Ralf Lux, Dachdecker der Firma Walter Wolter. Jahrelang regnete es in das Haus rein, so dass die Handwerker in diesen Tagen so manche Überraschung erleben. "Schon am Putz haben wir die gelben Wasserflecken gesehen. Der Balken dahinter ist vom Schwamm befallen, muss nun ausgewechselt werden", erklärt er vor Ort in luftiger Höhe. Zwei Stellen in der Schule und weitere in der Klosterkirche sind vom Schwamm befallen. Unvorhergesehene Ausgaben, mit denen sich auch der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung befasste. "Wir müssen an der Klosterkirche einen Balken auswechseln", erklärte Bürgermeister Horst Ziegler im Gemeinderat und bezifferte die zusätzlichen Kosten mit 5 200 Euro.
Walter Wolter nickte zustimmend. Etwa drei Monate lang steht jetzt das Gerüst. Die Chance sollte man mit nutzen, später müsste man gut und gerne sechs bis acht Meter noch einmal einrüsten - so einigte sich der Gemeinderat. Die Kirche indes kann nur 1 000 Euro beisteuern, der Verein Klosterkirche gibt weitere 2 100 Euro, und die Gemeinde schießt 2 000 Euro zu. Die Arbeiten gehen weiter. Rüdiger Kleemann pendelt täglich zwischen dem thüringischen Jena und Langendorf. Er ist gelernter Schieferdecker, eine spezielle Ausbildung, die es nur noch selten gibt. "Jeder Schiefer am Giebel oder an der Dachkehle wird einzeln und direkt vor Ort zugeschnitten", erklärt er sein Handwerk. In gut vier Wochen soll das Dach mit neuem spanischen Schiefer glänzen.
Auf ungefähr 800 Quadratmetern werden in den nächsten vier Wochen gut 24 Tonnen Schiefer verlegt. Die Trockenlegung des Hauses ist bereits abgeschlossen. Steinmetze und Putzer arbeiten an der Fassade weiter, wechseln Simse aus, bessern Gewände aus. Das gesamte Vorhaben beziffert VG-Leiter Henrik Otto mit 160 000 Euro. 50 000 Euro kommen als Fördermittel vom Land.