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Schwerer Unfall an der Brücke

Von MARIA POHLMANN 25.10.2009, 17:33

WEISSENFELS/MZ. - Knapp 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, technischem Hilfswerk (THW), Deutschem Roten Kreuz (DRK), Bundeswehr, Kriseninterventionsteam und Rettungshundestaffel sind binnen weniger Minuten am Unglücksort. Den ernsten Mienen der Helfer ist nicht anzusehen, dass es sich um eine Katastrophenschutzübung handelt.

"An dieser Stelle hat die Burgenlandbahn ein Tempo von 90 Kilometern pro Stunde", erklärt Udo Träumer, Notfallmanager der Deutschen Bahn Naumburg. "Dieser Zug wurde gesondert für die Katastrophenschutzübung angefordert, die Strecke ist jetzt komplett gesperrt", setzt er hinzu. Auch die Bundesstraße ist vom Kirschweg in Weißenfels bis hin zur "Schönen Aussicht" Leißling von der Polizei abgeriegelt.

Die Feuerwehrmänner und das THW leuchten die Unfallstelle aus und beginnen, unterstützt von den Rettungsteams des DRK, mit der Bergung der 26 Verletzten und zwei Toten. Beide verunglückten Autos waren voll besetzt. In der Bahn befinden sich noch Verwundete. Innerhalb weniger Minuten stellen die DRK-Mitarbeiter zwei Zelte auf, in denen die Opfer untergebracht werden. Viele der Fahrgäste stehen unter Schock und zwei von ihnen irren verwirrt durch den Wald.

"Dafür haben wir die Hundestaffel angefordert, die Tiere spüren die Verletzten in weniger als drei Minuten auf, wo wir Menschen 45 Minuten bräuchten", erklärt Steve Homberg, der Übungsleiter. "Wichtig ist die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdienste, die sonst oft getrennt arbeiten, zu üben - und besonders nachts. Wir sollten immer für den Ernstfall gerüstet sein. Auch dafür, dass viele verletzt sind", erläutert der stellvertretende Stadtwehrleiter der Feuerwehr Weißenfels zu dem von ihm geplanten Test.

Neben zahlreichen Schaulustigen wird jeder Fachdienst von seinen jeweiligen Führungskräften genau beobachtet. Lutz Löwe, Sachbearbeiter Einsatz von der Geschäftsstelle des THW in Halle, sieht seinen Leuten zu. "Ich achte darauf, wie die Einheit geführt wird, welche Entschlüsse die Verantwortlichen fassen und wie die Gruppe genau vorgeht", so Löwe.

Insgesamt werden zwölf Schwerverletzte geborgen, deren Wunden täuschend echt aussehen. Nicht nur das Schminken nahm enorme Zeit in Anspruch. Homberg spricht von neun Monaten Planung für den Einsatz. Während der Auswertung fasst er zusammen: "Alles in allem ist die Katastrophenschutzübung gelungen. Die Fachkräfte haben in ihren Bereichen gute Arbeit geleistet und vor allem hervorragend kooperiert, das hat mir gut gefallen."