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Schüler speisen Passanten mit Fett ab

Von Klaus-Dieter Kunick 02.09.2005, 17:02

Hohenmölsen/MZ. - Zum traditionellen Krammarkt in Hohenmölsen war das Gedränge am Freitag groß. In der Goethestraße kam man am besten voran, wenn man sich einfach von den Massen schieben ließ. Tausende Besucher lockte das Fest an. Rings um das Rathaus, auf dem Markt oder entlang der Stadtkirche: Menschen über Menschen. Da wurde gekauft, umarmten sich einige, die sich lange Zeit nicht gesehen hatten, es wurde gegessen und geplauscht.

Und natürlich gelacht. Gleich zur Eröffnung trug das Duo Obscurum aus Dresden zur Erheiterung bei, die in mittelalterlichen Kostümen auf ihren eben so alten Instrumenten spielten. Zur Begrüßungsrede drückten sie Bürgermeister Hans Dieter von Fintel ein "Mikrofon" in die Hand: Kein richtiges, es war ein Paukenschläger. "Seit willkommen, ich wünsche euch gute Unterhaltung, genießet reichlich Branntwein und treffet gute Freunde", rief Cheforganisator Andy Haugk, der für das Stadtfest von Hohenmölsen Verantwortung trägt, den Anwesenden zu. Die Stimmung konnte wahrlich nicht besser sein.

Geboten wurde den Gästen reichlich: Wer wollte, konnte sich im Armbrustschießen üben, manche tranken Teufelsbier und Drachenblut, andere wiederum nahmen Kosmetik in Anspruch, aber so, wie das vor 925 Jahren geschah. Kosmetikerin Kati Fuchs von einem Frisörgeschäft verkleidete sich als Hexe und zeigte gemeinsam mit Tochter Natalie, wie eine Gesichtsmassage jener Tage von sich ging. Sehr zur Freude der Besucher. Sieglinde Richter hatte die ausprobiert. "Ich hab's genossen, ich fühle mich gut", meinte sie strahlend.

Andrang herrschte an fast jedem Stand, so auch beim Fremdenverkehrsverein "Weißenfelser Land", in dem Christina Geißler und Ruth Seume Souvenire verkauften. "Die CD, die Schüler vom Agricolagymnasium herstellten, ist ausverkauft", so Frau Seume. Auch die Schmuckkarten seien fast alle weg. Selbst Vorbestellungen zum Kauf des neuen Videos über Hohenmölsen, das Marco Mittag dreht, liegen schon vor. Gedränge herrschte auch beim Trockenfilzen. Dorothea Kotzian von der katholischen Kirche zeigte, wie Schafwolle zu Zopfhaltern verarbeitet wird.

Den Besuchern gefiel der Krammarkt gut. Daran ließen Diana

Eberhardt und Sven Prietzel aus Hohenmölsen sowie Heike Pahl aus Teuchern keine Zweifel. Gertrud Gröbe aus Hohenmölsen und Carola Mitternacht aus Reichardtswerben zeigten sich ebenfalls angetan, besonders vom Mittelaltermarkt. Aber auch die Händler waren zufrieden, wie Anja Kabisch aus Lösau bestätigte. Sie brachte zum Beispiel Figuren und Floristik an den Mann. "Die Kantenhocker verkaufen sich prächtig", sagte sie.