Schokomanufaktur Argenta Schokoladenmanufaktur Argenta Weißenfels: Traditionsunternehmen will mit neuen Chafs weiter wachsen

Weißenfels - Die Weißenfelser Schokoladenmanufaktur Argenta setzt nach dem Wechsel der Geschäftsführung auf Wachstum und will schrittweise neue Absatzmärkte erschließen. „Wir haben ambitionierte Ziele und werden am Standort Weißenfels weiter investieren“, versichert Tentscho Heider-Brandenburger, einer der beiden neuen Geschäftsführer des Traditionsunternehmens. Ein weiterer Geschäftsführer ist Frank Vietze.
Im April dieses Jahres haben die bisherigen Argenta-Inhaber Wolfgang und Ursula Dietrich den Familienbetrieb an die United Chocolate GmbH verkauft, deren Geschäftsführer Heider-Brandenburger und Vietze sind. „Wir sind stolz, dass wir mit Argenta ein Stück Weißenfelser Geschichte geschrieben haben. Auch wenn eine Lösung innerhalb der Familie nicht zustande gekommen ist, war uns wichtig, dass das erfolgreiche Unternehmen weitergeführt wird“, sagt der 67-jährige Wolfgang Dietrich, der noch zwei Jahre als Berater bei Argenta tätig bleibt.
Schokoladenmanufaktur Argenta Weißenfels:
Zusammen mit seiner Frau hat er zwei Kinder. Beide sehen jedoch ihre Zukunft nicht als Chefs des Familienunternehmens. Sohn Axel Dietrich arbeitet weiter in der Firma. „Unsere Kinder haben früh mitbekommen, was es bedeutet, ein solches Familienunternehmen zu führen“, sagt Ursula Dietrich.
Vor vier, fünf Jahren seien die ersten Kontakte mit dem Weißenfelser Betrieb geknüpft worden, blickt Heider-Brandenburger zurück. Der 51-Jährige kommt aus Hamburg und war dort viele Jahre im Kaffeegeschäft unterwegs. „Irgendwann wollte ich dann mal was anderes machen“, so der Unternehmer.
Schokoladenmanufaktur Argenta Weißenfels: Geschäftsführer pendelt zwischen Hamburg und Weißenfels
Und so pendelt der verheiratete Vater zweier Kinder jetzt regelmäßig zwischen Hamburg und Weißenfels, um den weiteren Aufschwung im Schoko-Land zu organisieren. „Wir wollen noch intensiver den Markt bearbeiten und uns breiter aufstellen“, formuliert er als strategisches Ziel. Um stärker den Markt in den alten Bundesländern zu erobern, sind sie in intensiven Gesprächen mit großen Handelsketten. Dabei wollen sie weiter auf das setzen, was den Süßwarenhersteller mit Tradition auch bisher stark gemacht hat.
Die Argenta-Schokoladenfabrik wurde 1935 in Wernigerode gegründet. 1946 wurde der Betrieb enteignet und zunächst als Volkseigener Betrieb Süßwaren weitergeführt. Später besann man sich wieder auf den Firmennamen Argenta. Nach der Wende 1989/90 kam das vorläufige Aus für den Süßwarenhersteller.
Seit dem Jahr 2004 produziert die Schokoladenmanufaktur unter dem alten Markennamen in Weißenfels. Zu den bekanntesten Artikeln gehören Brockensplitter und Nougattüten. Argenta hat nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 14 Millionen Euro in den Weißenfelser Standort investiert. In der Saalestadt gibt es zwei Standorte: die Produktionsstätte in der Naumburger Straße und eine Schauwerkstatt in der Zeitzer Straße. Ende 2015 war die gläserne Schokoladenwelt von Argenta mit Café und Werksverkauf eröffnet worden. Das Entwicklungslabor des Betriebes wurde mit Landesfördermitteln erweitert. (ari)
„Wir sind kein Massenanbieter, sondern wollen Nischen besetzen“, sagt Heider-Brandenburger. Und fügt hinzu: „Wir müssen unter dem Radar der Großen bleiben.“ Mit immer neuen Produkten, die sich von der Massenware abheben. So wie kleine Schokoladen-Tannenbäume etwa, die in verschiedenen Füllungen zur Weihnachtszeit auf den Markt gebracht werden.
Schokoladenmanufaktur Argenta Weißenfels: Produkte in fast 30 europäische Länder geliefert
Auch über die Grenzen der Republik hinaus ist der Betrieb aktiv. Mittlerweile werden Argenta-Produkte in fast 30 europäische Länder geliefert. Anfang September geht zum ersten Mal eine Lieferung von Weißenfels aus direkt in die USA.
In gut einer Woche soll die Weihnachtsproduktion am Standort in der Naumburger Straße beginnen. Aufgrund des heißen Wetters der vergangenen Wochen läuft die Produktion diesmal etwas später auf Hochtouren als in anderen Jahren. Dann wird sich die Zahl der Mitarbeiter von rund 60 zeitweise bis auf 100 erhöhen. Neben dem Standardangebot will die Schokoladenfabrik auch in der Vorweihnachtszeit mit etwas Neuem aufwarten, das der Geschäftsführer vorher allerdings nicht verraten will.
Schokoladenmanufaktur Argenta Weißenfels: Anspruch an Innovationskraft und Flexibilität
Um dem eigenen Anspruch an Innovationskraft und Flexibilität gerecht zu werden, will der Betrieb weitere Mitarbeiter einstellen. Dabei stößt er allerdings zunehmend an Grenzen. So sei es bislang trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, drei Mitarbeiter für den Außendienst beziehungsweise den Vertrieb zu finden, sagt der Geschäftsführer.
Im Fokus der neuen Chefs ist ebenso die Schauwerkstatt in der Zeitzer Straße, in der auch die Produktentwickler der Firma sitzen. „Die Schokoladenwelt soll attraktiver werden“, sagt Heider-Brandenburger. Und es klingt wie ein Motto für das ganze Unternehmen. (mz)