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Schlagerstar in Weißenfels Schlagerstar in Weißenfels: Wie sich Christian Lais seinen Traum erfüllte

Von Meike Ruppe-Schmidt 19.01.2020, 11:52
Schlagersänger Christian Lais präsentierte im Leißlinger Einkaufszentrum „Schöne Aussicht“ sein neues Album.
Schlagersänger Christian Lais präsentierte im Leißlinger Einkaufszentrum „Schöne Aussicht“ sein neues Album. Meike Ruppe-Schmidt

Leissling - „Für immer frei“ heißt der Titel seiner aktuellen Single. Und genauso fühlt sich Christian Lais auch. „Ich bin seit 15 Jahren im Musik-Geschäft“, erzählt der Schlagersänger. „Doch erst jetzt konnte ich zum ersten Mal intensiv an einem Album mitwirken, mich selbst verwirklichen.“ „Laut und Lais“ heißt die neue CD, welche er den rund 400 Zuschauern im Einkaufszentrum „Schöne Aussicht“ in Leißling am Freitag präsentierte. Danach gab es eine Autogrammstunde für die Fans.

Traum erfüllt: „Um mir ein ,Bravo‘-Heft zu kaufen, fegte ich den Hof" 

„Das Schlager-Genre hat mich schon immer gereizt“, erzählt der 56-Jährige. „Schon als Kind habe ich die ZDF-Hitparade rauf und runter geschaut.“ Mit sieben Jahren lernte er das Akkordeonspielen, später kam die Gitarre dazu. „Als Jugendlicher hatte ich eine Schulband, spielte auch in Tanzkapellen mit. Für mich war es immer ein großer Traum, auf der Bühne zu stehen.“ Das Leben als Schlagerstar - es erschien ihm bunt und aufregend.

Dass er es tatsächlich einmal zu Ruhm bringen würde, ahnte er damals jedoch nicht. Als Kind wuchs Lais zusammen mit zwei Geschwistern in Lörrach (Schwarzwald) auf. „Meine Mutter war alleinerziehend und arbeitete in einer Textilfabrik. Die finanziellen Mittel waren immer knapp. Um mir ein ,Bravo‘-Heft zu kaufen, fegte ich den Hof und bekam ein kleines Taschengeld. Trotzdem hatte ich eine tolle Kindheit, war behütet von Großeltern, Tanten und Verwandten.“

Hit schreiben und abspecken

Die Musik blieb zunächst ein Hobby. Nach der Schule entschied sich Lais für eine Ausbildung zum Bürokaufmann, arbeitete mehrere Jahre in einem Autohaus. Wie ihm 2008 schließlich der musikalische Durchbruch gelang? „Der Produzent David Brandes war ein Jugendfreund von mir. Eines Tages gingen wir eine Wette ein. Er sagte mir, dass er mir einen Hit schreibt - wenn ich zehn Kilo abnehme.“

Der Schlagerstar speckte ab - und Brandes zog den Songtext für „Sie vergaß zu verzeih’n“ aus der Schublade. Er wurde der Durchbruch. Doch schon 2009 folgte der Rückschlag für Lais: Hinter seinen Stimmbändern wurde ein Tumor diagnostiziert, der entfernt werden musste.

Album „Ungeteilt“ des Schlagerstars wurde mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet

Nach einjähriger Genesung der Stimmbänder stand der Sänger wieder auf der Bühne - und zwar zusammen mit Schlager-Ikone Ute Freudenberg („Jugendliebe“). Ihr gemeinsamer Song „Über den Dächern von Berlin“, der die deutsche Wiedervereinigung thematisiert, stieg auf Anhieb in die Charts ein.

Das folgende Album „Ungeteilt“ wurde mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Trotz dieser Erfolge nagte jedoch stets eine Sehnsucht in dem Sänger. Der Grund: „Mein Vater hatte die Familie früh verlassen“, erzählt Lais. „Ich habe ihn ein Leben lang gesucht.“ Erst vor drei Jahren „fand“ er ihn - durch Zufall.

Familienbande: Christian Lais erfährt, wer sein Vater ist

„Ich meldete mich in einem Lörracher Fitnessstudio an. Dort sprach mich eines Tages eine ältere Dame an. Sie sagte, sie kenne mich, da sie früher mit meinem Vater verheiratet war.“ Zunächst wollte Lais ihr nicht glauben. Doch die Dame zeigte ihm die Sterbeurkunde seines Vaters.

Ein Italiener, der bereits in den 90er Jahren verstorben war. Außerdem stellte sich heraus, dass Lais noch zwei Halbgeschwister hat. „Ich habe meinen Vater leider nicht mehr kennen gelernt“, so der Sänger. „Doch zumindest kenne ich jetzt meine Wurzeln. Das hat mich stark gemacht.“ (mz)