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Schlachthof Weißenfels Schlachthof Weißenfels: Zahl der freiwilligen Corona-Tests ist rückläufig

Von Alexander Kempf 19.05.2020, 14:00
Um hunderte Menschen am Tag auf Corona zu testen, wurden vor dem Weißenfelser Schlachthof Tönnies drei Zelte aufgestellt.
Um hunderte Menschen am Tag auf Corona zu testen, wurden vor dem Weißenfelser Schlachthof Tönnies drei Zelte aufgestellt. Alexander Kempf

Weissenfels - Die Bereitschaft der Beschäftigten im Weißenfelser Schlachthof an einem freiwilligen und kostenlosen Corona-Test teilzunehmen hat weiter nachgelassen. Nach 421 Untersuchungen am Donnerstag und 152 am Freitag sind am Montag 136 neue Abstriche genommen worden.

Mit nunmehr 709 Tests sind bis Montagabend nicht einmal ein Drittel der ursprünglich möglichen 2.500 Untersuchungen erfolgt. Und da pro Tag nur bis zu 500 Tests durchgeführt werden können, kann die volle Kapazität bis Mittwoch auch nicht mehr ausgeschöpft werden.

Kapazität nicht ausgereizt

Der Landkreis wird trotz der gesunkenen Nachfrage den Beschäftigten des Fleischwerks bis Mittwoch weiter das Angebot unterbreiten, sich testen zu lassen. „Da es derzeit keinen bekannten Coronafall im Schlachtbetrieb in Weißenfels gibt, besteht derzeit keine Rechtsgrundlage, jemanden zur Testung verpflichten zu können“, informiert die Kreisverwaltung.

Für Irritationen hatte zunächst eine Tönnies-Pressemitteilung vom Freitag gesorgt, welche die Tests in Weißenfels für bereits beendet erklärte. Auf Nachfrage korrigiert Tönnies-Sprecher André Vielstädte diese. Man sei zunächst davon ausgegangen, dass die Untersuchungen am Freitag enden, habe aber auch am Montag noch mal unter den Beschäftigten geworben, an den freiwilligen Tests teilzunehmen. Das sei sowohl über persönliche Ansprachen durch Mitarbeiter, aber auch durch die App des Unternehmens erfolgt.

Ängste, den Job zu verlieren?

Wie erklärt sich der Konzern dann die Zurückhaltung der Beschäftigten, an den Tests teilzunehmen? Gibt es unter den über Werkvertragsfirmen beschäftigten Gastarbeitern aus dem Ausland möglicherweise Ängste, den Job zu verlieren?

„Das hoffe ich nicht“, sagt Sprecher André Vielstädte auf Nachfrage. Auch diese Arbeiter seien in ihrer Muttersprache konkret angesprochen worden, sich an den Untersuchungen auf dem Parkplatz nahe des Werks zu beteiligen.

Wenige Fälle im Konzern

Schon anhand der bisher ausgewerteten 573 Tests in Weißenfels, die alle negativ ausfielen, schlussfolgert der Unternehmenssprecher, dass es in der Saalestadt hinsichtlich Corona keine „Großlage“ gebe. „Sonst hätten wir schon positive Ergebnisse“, so André Vielstädte. Er spricht von einer klaren Analyse und einer Probe, die belastbar sei.

Insgesamt sind an zehn Tönnies-Standorten in Deutschland bisher rund 8.000 Corona-Tests ausgewertet worden. Bis Montagabend verzeichnete der Fleisch-Konzern laut seines Sprechers dabei insgesamt vier positive Befunde. (mz)