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Schlacht bei Roßbach 1757 Schlacht bei Roßbach 1757: "Jeder Ort erinnert anders"

Von Carmen Busch 09.11.2015, 07:35
Zu Gast aus Glauchau: Der Traditionsverein „Gräflich Schönburgische Schlosscompagnie“ führt den Marsch zum Denkmal an.
Zu Gast aus Glauchau: Der Traditionsverein „Gräflich Schönburgische Schlosscompagnie“ führt den Marsch zum Denkmal an. Michael Thomé Lizenz

Reichardtswerben - Am 5. November 1757 trafen bei Roßbach preußische Truppen auf ein Heer der Franzosen. Friedrich der Große und seine Soldaten triumphierten an diesem Tag und so gewann diese Schlacht große Bedeutung in der Geschichte. Um die Gefallenen, Verwundeten und auch die Leidtragenden des Krieges zu ehren und gedenken, haben sich am vergangenen Samstagnachmittag Traditionsvereine in historischen Uniformen sowie viele Einwohner aus Reichardtswerben und Umgebung zu einer Kranzniederlegung am Denkmal und zu einem Benefizkonzert in der Kirche zu Reichardtswerben versammelt.

„Jeder Ort erinnert anders“, sagt Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt. Der gebürtige Weißenfelser nimmt seit vielen Jahren bereits an der Veranstaltung teil, die jedes Jahr um den 5. November stattfindet. Für den studierten Historiker ist es wichtig, dass ein Ort wie Reichardtswerben seine Geschichte nicht vergisst und dass die Pflege der Erinnerung auch weitergeführt wird.

Nicht vergessen

„Diese Schlacht hat einfach diesen Ort Reichardtswerben geprägt - und das nicht unerheblich“, führt Reichel an. In welcher Weise dieser Zeit gedacht wird, findet Reichel nicht wichtig. Hauptsache ist für ihn, dass es getan wird. „Ob mit einer Kranzniederlegung oder mit einem Konzert, ist mir egal. Hauptsache sollte sein, dass man Ereignisse wie den Siebenjährigen Krieg nicht vergisst oder verschweigt.“

Dass eine solche Festveranstaltung auch Identität stiftend sein kann, davon ist Reichel überzeugt. „Es ist Teil unserer Geschichte, dieser Region. Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Preußen und Franzosen, aber auch der Dreißigjährige Krieg ein Jahrhundert zuvor haben unseren Landesteil geprägt.“ Daher findet er es auch gut, wenn sich Vereine wie die Interessengemeinschaft Diorama der Schlacht von Roßbach oder die historischen Traditionsvereine aus Glauchau, Spergau und Weißenfels dieser Geschichte annehmen und so das Interesse daran wecken. (mz)