Schildkröte findet ihren Platz im Garten
Gröbitz/MZ. - Es ist der neu gegründete Keramikzirkel, der sich seit Anfang Januar immer montags um 18 Uhr hier trifft. Bei kuscheliger Wärme aus dem Ofen frönen etwa zehn Frauen ihrem neuen Hobby. Aus Modellierton stellen sie die schönsten Dinge her. Andrea Herburg hilft ihnen dabei. Die Gröbitzerin betreut im Berufsleben die Kreativwerkstatt der Caritas Wohn- und Förderstätte Schelkau und fertigt dort mit behinderten Menschen unter anderem Haushalts- und Schmuckkeramik an. "Weil wir bei unseren Besuchen bei ihr zu Hause immer über die schönen Dinge aus Ton staunten, schlug sie uns vor, es doch selbst einmal auszuprobieren", erzählt Selvith Patzak, die amtierende Gröbitzer Bürgermeisterin. Vor wenigen Wochen trafen sich die Frauen dann zum ersten Mal im Gröbitzer Schloss - der Keramikzirkel war geboren.
"Es macht wirklich großen Spaß, mit dem Ton zu arbeiten", versichert Melissa Salditt. Die Zehnjährige ist die Jüngste im Reigen der Kreativen und kommt mit ihrer Mutter Martina und Oma Ingrid Nowak jeden Montag hierher. Den speziellen Modellierton besorgt Andrea Herburg. Sie bringt Anschauungsstücke und Fachliteratur mit und hilft den Zirkelmitgliedern bei ihren ersten Arbeiten. Schon jetzt sind Erfolge zu sehen, denn es entstanden kleine Unruhen, Schüsseln, Türschilder und sogar Schildkröten aus Ton. All das haben die Frauen sorgsam in Zeitungspapier verpackt, damit es in der Krauschwitzer Kreativwerkstatt gebrannt, glasiert und wieder gebrannt werden kann.
"Wir wussten gar nicht, wie kreativ wir sind", meint Martina Chroscinsky schmunzelnd, während sie eine kleine Vogeltränke in Papier einschlägt. Sie soll, ebenso wie die Schildkröte, im Garten von Selvith Patzak einen schönen Platz bekommen. "Zwei Stunden Geselligkeit tun richtig gut", meint sie und verrät, dass Interessierte montags immer willkommen sind, auch Männer. Schließlich sei die Arbeit mit Ton von jedem erlernbar.