Schloss Neu-Augustusburg Schau in Schloss Neu-Augustusburg in Weißenfels: 110 Jahre Stadtgeschichte neu präsentiert

Weissenfels - Neben der Barockschau wird in einigen Tagen auch ein zweiter, jetzt für 10.000 Euro neu gestalteter Teil der Weißenfelser Stadtgeschichte im Schloss Neu-Augustusburg zu sehen sein. Derzeit ist die Firma Aßmann-Design aus Freital bei den abschließenden Arbeiten. Dabei geht es um die Zeit von der Schlacht bei Roßbach 1757 bis zur Reichsgründung 1870.
Von der Frühgeschichte bis zur Stadtgründung
Sie wird in drei Räumen des Obergeschosses eingerichtet. Laut Museumsleiter Martin Schmager sollen in absehbarer Zeit die benachbarten Räume folgen. Sie werden derzeit für Sonderausstellungen genutzt, die man aber perspektivisch im Untergeschoss neben dem Eingangsbereich präsentieren will. In den frei werdenden Räumen soll die Historie von der Frühgeschichte bis zur Stadtgründung und Mittelalter gezeigt werden. Die Schuhausstellung wiederum wird mal im südlichen Teil des Westflügels untergebracht. Erste statische Sicherungsarbeiten haben stattgefunden, Elektro- und Heizungsinstallation sowie die Schaffung von Sanitärräumen sollen erfolgen. In den jetzigen Räumen des Schuhmuseums sollen unter anderem das Leben des Malers Max Lingner und die Fotos des gebürtigen Weißenfelsers Horst P. Horst zu sehen sein.
Geschichte neu dekoriert
Im Obergeschoss verschließt derweil Steffen Aßmann die lange Vitrine neben dem Eingang, die mit Gewehren sowie Hieb- und Stichwaffen aus der Zeit vom Siebenjährigen Krieg bis zum Befreiungskrieg gegen Napoleon dekoriert ist. Ihn unterstützt dabei der Künstler Gerd Quente aus Lützen. Er ist mit der Freitaler Firma nicht zum ersten Mal hier beschäftigt und das nicht ungern. Schließlich verbinde die Region zwischen der Saalestadt und seinem Heimatort die gleiche historische Entwicklung.
Die Geschichte unterscheidet sich natürlich inhaltlich nicht von der in der alten Schau, aber ihre Präsentation ist eine völlig andere als bisher. So ist die Rückfront der großen Vitrinen mit alten Stadtansichten - passend zur Zeit - dekoriert. Dafür hat der hallesche Grafiker Jörg Wachtel gesorgt. Bereits am Zugang zu den Räumen weist eine Darstellung der Schlacht bei Roßbach darauf hin, was die Besucher zu Beginn erwartet. Die große Eisenkunstguss-Sammlung des Museums spiegelt sich auch im Zusammenhang mit dem Krieg gegen Napoleon wider. So ist der Franzosenherrscher in einem Sarg dargestellt. Es geht um die beginnende Industrialisierung mit dem entstehenden Braunkohlenrevier, aber ebenso um die Porzellanmanufaktur sowie die Einweihung der Eisenbahnstrecke 1846. Möbel, die aus dem Novalishaus stammen, sind zu sehen, doch ebenso eine Uniform des Thüringer Husarenregiments, das hier 50 Jahre lang, bis 1901, stationiert war. (mz)
