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Rennpappe wird zum Trike

Von ROLF KERN 31.03.2009, 17:57

LÜTZEN/MZ. - Zusammengebaut wurde das Fahrzeug aus einem SR-2-Moped, einem Trabant, einem Wartburg und einer MZ. Bei letzterem handelt es sich um ein Motorrad der Motor- und Zweiradwerk GmbH aus der Erzgebirgsstadt Zschopau. "Wir haben viele Ersatzteile und uns gefragt, was wir damit machen können. Man muss ja nicht alles wegwerfen. Das ist noch richtige Handarbeit", sagte Vorsitzender Dietmar Rau. Vor eineinhalb Jahren wurde die Idee für den Bau geboren.

Martin Bieger, Mitarbeiter eines ortsansässigen Betriebes, schweißte den Rahmen zusammen und ein Trabant-Motor wurde seitenverkehrt eingebaut. "Wir sind froh, dass wir solche Leute haben", betonte Rau. Etliche Monate gingen ins Land, ehe sich die Verantwortlichen entschlossen, weiter zu bauen. Hintergrund: Der Initiator war verstorben und keiner fühlte sich zuständig. Ende Februar holten Mitglieder und Schüler einer Arbeitsgemeinschaft (AG) zur Fertigstellung das Fahrzeug aus der Garage. "Was die Jungen konnten, haben sie gut gemacht", lobte Rau. Die Jugendlichen bohrten, verlegten Elektrik mit und schnitten Material zu. Sie ließen außerdem ihre Ideen mit einfließen. Ein Problem: Es gab keine Zeichnung. Aber: "Ich hatte einen Wartburg und einen Trabant. Da hat man sein Wissen", so Rau. Die AG wurde von den Vereinsmitgliedern Frank Schuldt und Jens Thalmann geleitet.

Ursprünglich hatten die Lützener geplant, am internationalen Trabantfahrertreffen in Zwickau teilzunehmen. Aber dieses Kulttreffen wurde abgesagt. "Wir wollten zeigen, was man aus einem Motor-Antrieb eines Trabants so machen kann", so Rau. Ob das Treffen im nächsten Jahr auf dem Zwickauer Flughafengelände stattfindet, ist derzeit noch unklar. Das Trike soll nun zu bestimmten Anlässen wie Festumzügen gezeigt werden.

Großen Anteil beim Bau hatte der Schüler Kevin Nanik. "Ich habe mitgemacht, weil es mir Spaß macht. An Maschinen rumbasteln, ist mein Hobby. Später möchte ich in einem ähnlichen Beruf arbeiten", so Nanik. Mit dabei war auch Jürgen Wiesehügel. "Ich bin technikbegeistert und hatte jede Menge Spaß." Vom Modelleisenbahnbau kam er über den Schiffsbau zur Kfz-Technik. Engagiert war ebenfalls Stefan Köhler: "Ich hatte von dem Projekt gehört und interessiere mich für Technik. Am Anfang habe ich an den Bremsen mitgearbeitet und später am Aufbau mitgewirkt." Ab diesem Monat werden die verschiedenen Fahrzeuge und der Brotofen auf diversen Veranstaltungen gezeigt. Ein neues Projekt hat der Verein noch nicht ins Auge gefasst.