Räumungsverkauf Räumungsverkauf: Traditionsreiches Möbelhaus verlässt nach zwanzig Jahren Weißenfels

Weißenfels - Ein traditionsreiches Möbelhaus verlässt nach zwanzig Jahren die Stadt Weißenfels. Wie Kay Schröter, Geschäftsführer der Möbel Schröter GmbH & Co. KG, auf MZ-Anfrage bestätigte, wird das bekannte Möbelhaus im Gewerbegebiet des Weißenfelser Ortsteils Borau zum 1. April kommenden Jahres schließen. Nach Weihnachten beginnt ein umfangreicher Räumungsverkauf für Möbel in einem Wert von mehreren Millionen Euro.
„Im kommenden Jahr läuft unsere aktuelle Mietpreisbindung aus. Es ist uns nicht gelungen, mit den Eigentümern ein tragbares Mietkonzept zu erstellen“, so Schröter. Besitzer der Immobilie sei eine Gesellschaft aus Baden-Württemberg. Über das künftige Nutzungskonzept habe er keine Kenntnis.
Möbel Schröter: Mit Räumungsverkauf geht zwanzigjährige Geschichte in Weißenfels zu Ende
Mit dem Räumungsverkauf geht eine zwanzigjährige Geschichte des Möbelhauses in Weißenfels zu Ende. Nachdem Schröter und seine Frau nach der Wende in das Unternehmen einstiegen und 1994 ein Möbelhaus in Windischleuba bei Altenburg (Thüringen) eröffnet hatten, erhielten sie 1998 das Angebot, ein Möbelhaus in Weißenfels anzumieten, das damals im Rohbau fertig war. „Die damaligen Betreiber waren nicht in der Lage, den Innenausbau zu stemmen und das Haus war noch nicht eröffnet“, erinnert sich der 49-Jährige, dessen Großvater das Unternehmen vor 95 Jahren im Altenburger Land gegründet hat.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde das Weißenfelser Haus als unselbstständige Filiale geführt. Sämtliche Verwaltungs- und Logistikleistungen laufen seitdem über die Zentrale in Altenburg. Diese, so betont der Inhaber, wird auch weiter bestehen bleiben, so dass sämtliche Gewährleistungen aller noch laufenden Aufträge aus dem Weißenfelser Haus über das Stammhaus abgewickelt werden. Ein Teil der zwölf Mitarbeiter in Weißenfels wird laut Schröter nach Windischleuba wechseln, mit den übrigen Mitarbeitern seien Übereinkünfte zur Beendigung der Arbeitsverhältnisse getroffen worden.
Möbelhaus Schröter mit einer Verkaufsfläche von rund 10.000 Quadratmetern
Das Möbelhaus mit einer Verkaufsfläche von rund 10.000 Quadratmetern steht im Borauer Gewerbegebiet Tiefweiden. Weitere Ansiedlungen sind dort in den vergangenen Jahren nicht gelungen. „Die Stadt hat in der Vergangenheit das Gebiet erschlossen, ohne Eigentümer der Grundstücke zu sein“, erklärt Oberbürgermeister Robby Risch das Problem. Da es sich im Gebiet Tiefweiden um zum Teil wechselnde private Grundstückseigentümer handelt, könne die Kommune nur als Vermittler auftreten.
Im konkreten Fall des Möbelhauses habe die Stadt keinen Einfluss darauf, an wen der Eigentümer die Immobilie vermietet. Eine solche Möglichkeit bestehe nur, wenn es sich um ein städtisches Sanierungsgebiet handelt. Das sei hier jedoch nicht der Fall.
Diskussion um Photovoltaikanlage im Gewerbegebiet Tiefweiden
Für Diskussionsstoff hatte in den vergangenen Wochen die Errichtung einer Photovoltaikanlage im Gewerbegebiet Tiefweiden gesorgt. Die Stadt hatte das Vorhaben abgelehnt. Nach Ansicht des Landesverwaltungsamtes gehört eine Solaranlage jedoch auch zu den gewerblichen Betrieben und ist somit an dem Standort zulässig. Daraufhin wurde die Solaranlage errichtet.
Weiteren Anlagen dieser Art im Gewerbegebiet Tiefweiden will die Stadt nun jedoch einen Riegel vorschieben. Der Weißenfelser Stadtrat hat auf seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, dass der Bebauungsplan dementsprechend geändert wird. Das Gebiet hat eine Gesamtfläche von reichlich zehn Hektar. Mehr als die Hälfte der Fläche steht derzeit noch für die Ansiedlung von Gewerbe zur Verfügung. (mz)