Radio Ga Ga in der Schule Radio Ga Ga in der Schule: Moderator Warren Green will Lust auf Englisch machen

Weißenfels - Die meisten kennen seine Stimme nur aus dem Radio. Umso größer war die Überraschung bei den Schülerinnen und Schülern der 9b an der Weißenfelser Neustadtschule, als SAW-Moderator Warren Green plötzlich leibhaftig vor ihnen stand. Am Dienstagmorgen brachte er buchstäblich Rock’n’Roll ins Klassenzimmer. Denn der gebürtige Brite unterrichtete die 13 Schülerinnen und Schüler eine Doppelstunde lang in Englisch - auf seine Art und mit lockeren Sprüchen.
„Put your hands up in the air, zeig mir dein Achsel-Hair“ (auf gut Deutsch: „Heb’ die Hände in die Luft, zeig mir dein Achselhaar“), rief er in die Runde und brach so schnell das Eis. In Anlehnung an den 80er-Jahre-Hit von Queen kann man also sagen: Das war bestes Radio Ga Ga im Unterricht. Anschließend sollten die Jugendlichen als praktische Übung den Song „Love Someone“ von Lukas Graham übersetzen.
Warren Green: „Bei mir steht der Spaß im Vordergrund“
„Bei mir steht der Spaß im Vordergrund“, erklärt Green. „Damit will ich bei den Kids die Freude und das Interesse an der englischen Sprache wecken. Die Schüler sollen Hemmungen abbauen und merken, dass man nicht ausgelacht wird, wenn man sich mit einem Muttersprachler unterhält.“
Für seine Herzensangelegenheit tourt der „Englishman“, wie er auch genannt wird, seit fünf Jahren durch die Schulen in ganz Sachsen-Anhalt, paukt für seine Morgensendung „Klasse übersetzt!“ täglich mit einer anderen Schulklasse. Voraussetzung dafür ist eine entsprechende Bewerbung beim Sender. Von den rund 730 Bewerbungen, die letztes Jahr dort eingegangen sind, haben Warren und sein Team 260 Schulen besucht.
„Eine schöne Gelegenheit, dass Gelernte einmal anzuwenden.“
„Die Neustadtschule für die Sendung anzumelden, war übrigens eine Initiative von Anja Rosenlöcher vom Elternbeirat“, sagt Klassenlehrer Ralf Duprée. „Sie hat die Bewerbung Anfang Dezember eingereicht und ich habe das Engagement natürlich unterstützt, weil ich mir erhoffe, dass meine Schüler durch das Erlebnis motiviert werden. Sie sollen merken, dass es sich lohnt, wenn man sich einbringt.“
Wie Rosenlöcher auf die Idee kam? „Ich kenne die Sendung aus dem Radio und fand, dass es eine spannende Sache für die Kinder ist, wenn sie von einem echten Muttersprachler unterrichtet werden“, sagt sie. „Denn es ist eine schöne Gelegenheit, dass Gelernte einmal anzuwenden.“ Dass man heutzutage um die englische Sprache nicht mehr herumkommt, weiß Rosenlöcher, die als Assistentin der Vertriebsleitung in einem Chemieunternehmen in Leuna arbeitet, aus eigener Erfahrung. „Die Welt wird immer globaler und im Berufsleben braucht man heutzutage einfach Englischkenntnisse.“
„Es war eine tolle Abwechslung und hat großen Spaß gemacht“
Das sieht Warren Green ähnlich. „Ich bin manchmal erschrocken darüber, dass es vielen Jugendlichen gar nicht recht bewusst ist, wie wichtig es ist, die fremde Sprache zu beherrschen.“ Umso mehr freute es ihn, dass sein Besuch bei den Schülern der 9b auf große Begeisterung gestoßen ist. „Es war eine tolle Abwechslung und hat großen Spaß gemacht“, sagt Yannik Rosenlöcher. Julia Krahnast empfand den Dialog mit Muttersprachler Green als eine gute Sprechübung. „Das kam gut an und war ein Gegensatz zum trockenen Schulunterricht“, sagt Luisa Otto. Und Lukas Böhm wünscht sich: „So etwas könnten wir öfter machen.“
Über weitere Besuche an der Neustadtschule würde sich auch Green selbst freuen. „Die Kids haben sich tapfer geschlagen“, lacht er. Wie tapfer, das, ist demnächst im Radio zu hören.
››„Klasse übersetzt!“ mit Warren Green und der 9b der Weißenfelser Neustadtschule am 25. Januar um 6.45 Uhr auf Radio SAW (mz)
