Pferdenärrin viermal dabei
Markwerben/MZ. - Der Jugendliche gehört zu jenen, denen der Weißenfelser Reitverein in Markwerben seit 2000 zum sechsten Mal Reiterferien anbietet. Sie gingen am Freitag nach zwei Wochen zu Ende und wurden mit 830 Euro vom Jugendamt gefördert. Der Unkostenbeitrag für die Mädchen und Jungen beträgt täglich drei Euro. Grit Deibicht ist Vereinsmitglied, arbeitslos und engagiert sich hier ehrenamtlich. Lehrling Sandra Kopetzky steht ihr da zur Seite. Wichtig sei natürlich das Reiten, doch daneben sollen die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen. So müssten auch mal Pferdeäpfel entfernt und die Tiere gepflegt werden, der Umgang mit ihnen werde erlernt und der Tisch zu den Mahlzeiten gedeckt. Das Zusammensein mit den Vierbeinern sei auch für Kinder geeignet, die hyperaktiv oder verhaltensgestört sind und die wegen der finanziellen Situation der Eltern nicht in den Urlaub fahren können.
Daniela Gerold ist bereits das vierte Mal bei den Reiterferien dabei. Die 13-Jährige kommt schon seit gut vier Jahren zum Reiten nach Markwerben. Spaß mache ihr einfach alles und besonders gern sitze sie auf dem Vereinspferd Nico. Auch daheim erinnert sie ein Pferdekalender an die schönen Tiere.
Besonders hoch im Kurs steht das Fohlen von Santana, das einen Tag nach dem ersten Spiel Deutschlands bei der Fußball-Weltmeisterschaft geboren wurde und nach dem WM-Maskottchen Goleo genannt wird. Es gehört auch zu den Lieblingen der siebenjährigen Jasmin Händler. Marisa Uhlemann kommt ebenfalls regelmäßig zum Stall. Am liebsten sitzt sie auf Nico, aber "auch Santana ist ein schönes und liebes Pferd". Für ihr Zeugnis erhielt die Zehnjährige ein großes Pferdebuch. Immerhin hat sie bei sonst guten und sehr guten Leistungen nur eine "Drei" bekommen.
Melanie Schmalz (15), die aus dem Schellbach-Heim kommt, macht große Augen, als ihr Christian Krause erzählt, dass es ab Sonnabend im Ferienlager bei Gera vielleicht ebenso Pferde gibt. "Ich würde am liebsten jeden Tag reiten, weil es Spaß macht und schön ist." Grit Deibicht gibt der Fünfzehnjährigen deshalb noch einen Tipp mit auf den Weg: "Man muss ja nicht gleich Mitglied im Verein werden, sondern kann einfach kommen und bei uns helfen, die Pferde zu putzen."