Pfarrerin sieht ihre Wurzeln in der Region
WEISSENFELS/MZ. - Landesbischof Axel Noack, Superintendentin Annette-Christine Lenk und nahezu alle Pfarrer der Region waren gekommen, um Pfarrerin Almuth Noetzel zu verabschieden.
"Ich bin im letzten Sommer 60 Jahre alt geworden und habe jetzt den Ruhestand gewählt", sagt Almuth Noetzel. Die Entscheidung, ob sie künftig an der Saale bleiben wird, ist noch nicht endgültig gefallen, doch die Zeichen stehen auf Weißenfels. Hier lebt ihre Mutter, Bruder Christoph Noetzel arbeitet als Kantor im Kirchenkreis Merseburg. In der Region hat die Pfarrerin ihre Wurzeln. Sie wurde zwar in der Altmark geboren, doch das Kind einer Pfarrerfamilie wuchs in Naumburg auf und hat von 1975 bis 1980 als Studieninspektorin in der Domstadt unterrichtet. Anschließend ging Frau Noetzel für drei Jahre als Pastorin nach Groß-Ammensleben, nördlich von Magdeburg. Sechs Jahre wirkte sie anschließend als Provinzialjugendpastorin. Danach wurde sie Superintendentin des Kirchenkreises Magdeburg, wo sich die Theologin auf die verschiedensten Aufgaben einstellen. Nach neun Jahren als Pröpstin der Altmark wechselte die Geistliche im Jahr 2004 in die Gemeindepfarrstelle nach Weißenfels.
"Hier habe ich sehr liebe und engagierte Leute kennen gelernt, eine aktive Gemeinde von rund 1 000 Mitgliedern", sagt die scheidende Pfarrerin. Das gut funktionierende Netzwerk von der Christenlehre für Kinder bis zur Betreuung von Senioren schätze sie hier besonders. Viele Rädchen greifen ineinander. Im Regionalkonvent habe man sich die Aufgaben sinnvoll geteilt. So blieb ihr Zeit für viele persönliche Gespräche, für Besuche in Altenheimen und bei Kranken, Alleinstehenden. Das sei ihr wichtig. So möchte sie die Andachten im Pflegeheim "Schlossblick" und in der Seniorenwohnanlage "Am Töpferdamm" weiter selber halten - ehrenamtlich versteht sich.
Die freie Zeit will sie der Familie widmen und mehr lesen. Belletristik aller Art bevorzugt sie. Der Auszug aus dem lieb gewonnenen Pfarrhaus fällt ihr schwer. Auch weil im Laufe der letzten Jahre um die Lutherkirche ein grünes Kleinod entstand. Doch ihr Nachfolger oder ihre Nachfolgerin wird nicht lange auf sich warten lassen.