1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Park der Sinne vor Eröffnung

Park der Sinne vor Eröffnung

Von Bärbel Schmuck 22.03.2007, 17:46

Weißenfels/MZ. - Der Bus war bis auf den letzten Platz besetzt. Die rollende Bürgersprechstunde, zu der Weißenfels' Oberbürgermeister (OB) Manfred Rauner erneut eingeladen hatte, wollten sich viele Einwohner nicht entgehen lassen.

"Wir sind Weißenfelser und wollen dabei sein", erklärte Horst Scharlanski. "Das ist unsere Stadt, die wir in- und auswendig kennen", fügte er hinzu. Der Rentner war mit seiner Frau Edith und Gudrun Zindel gekommen, um während der zweistündigen Tour mitzuerleben, was sich in seiner Stadt in punkto Stadtentwicklung getan hat und was noch im Argen liegt. Die Fahrt zeigte einen ständigen Wechsel von Licht und Schatten, ließ sanierte Häuser erkennen, die sich als Schmuckstücke vom Fürstenhaus bis zum Krankenhaus-Neubau erweisen. Dann wieder gab es vor sich hin dümpelnde ruinöse Gebäude zu sehen, deren Eigentumsverhältnisse weiter ungeklärt sind.

Vom Markt ging es über die Promenade in Richtung Neustadt. Schon während der Fahrt, vorbei am ehemaligen und weiter leerstehenden Gloria-Filmtheater, einem Schandfleck und laut OB noch immer "unerfüllten Traum", durch die Merseburger Straße kamen die ersten Fragen zur Fortsetzung der Bauarbeiten. Rauner informierte, dass diese im Juni vom Abschnitt Schlachthofstraße bis zum Hochhaus weitergeführt werden sollen. Ebenso wie das Gloria-Kino sei auch die alte Post in der Neustadt ein Sorgenkind der Stadt. "Wir haben keine Nutzung und wissen nicht, was wir damit machen sollen", erklärte Rauner. Am Wirtschaftsstandort mit Fleischwerk und Pelipal-Hersteller für Badmöbel kündigte das Stadtoberhaupt die Schaffung weiterer Arbeitsplätze an. Viel Grün soll zudem um den Schlachthof entstehen.

Die Umgehungsstraße würdigte Rauner als wichtige Verkehrsader für Weißenfels. Ohne sie hätte es keine Erneuerung für die Merseburger Straße gegeben. Als Vorzeigeobjekte präsentierte er die Stadthalle am Stadion, den Georgenberg mit seinem Park der Sinne, der vor seiner Eröffnung steht, und den Schlossvorplatz. Mit Blick auf das Latrinengebäude sagte Rauner: "Uns fehlt noch immer das Geld für diesen Prachtbau." Dies wollte er auch auf das alte Kloster bezogen wissen, nach dem sich Bürger erkundigten. Zehn Millionen Euro seien notwendig, um das Kloster sanieren zu können. Als unbefriedigend bezeichneten Teilnehmer den Zustand der Zeitzer Straße zwischen Schlossberg und Junger Garde. Rauner kündigte Baumaßnahmen an, die in den nächsten zwei, drei Jahren passieren sollen. Lichtblicke zeigte er in der Langendorfer und Naumburger Straße auf dem Gelände der Mitteldeutschen Erfrischungsgetränke GmbH und dem Areal der Schokoladenfabrik.

Horst Scharlanski und Gudrun Zindel äußerten sich am Ende der Tour zufrieden. "Mir hat besonders gefallen, dass Herr Rauner sehr ehrlich war, wenn es um Schandflecke der Stadt ging", so erklärte Gudrun Zindel.