Pandemiebekämpfung in Weißenfels Pandemiebekämpfung in Weißenfels: So funktioniert das schnelle Testen auf Corona
Weißenfels - Während sich vor dem Test-Zelt in der Marienstraße bereits eine Warteschlange bildete, nahmen innen der Weißenfelser Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) sowie Generalarzt Dr. Bruno Most Platz. Beide waren die ersten, die sich am Dienstag mit Hilfe eines Schnelltests auf eine mögliche Corona-Infektion testen ließen. „Angenehm ist wirklich etwas anderes“, kommentierte der Oberbürgermeister den Abstrich. „Aber man gewöhnt sich daran“, konterte der Generalarzt, der das Prozedere berufsbedingt schon mehrfach hinter sich gebracht hat.
Sicherheit: Fällt Schnelltest positiv aus, wird direkt ein genauerer PCR-Test durchgeführt
Beide hoffen nun, dass bis zum Sonntag möglichst viele Menschen aus Weißenfels und Umgebung ihrem Beispiel folgen und sich kostenlos auf eine mögliche Corona-Infektion testen lassen. Das Angebot stemmen Malteser, Bundeswehr, Impfzentrum und der Landkreis gemeinsam. Noch bis Freitag ist das Test-Zelt zwischen 11 und 19 Uhr geöffnet, am Samstag und Sonntag dann zwischen 9 und 13 Uhr. Dabei wird zunächst mit einem Schnelltest des Herstellers Roche geschaut, ob jemand ansteckend ist. Etwa 15 Minuten dauert es, bis das Ergebnis feststeht.
Fällt der Schnelltest positiv aus, wird direkt im Anschluss ein genauerer PCR-Test durchgeführt. Doch besteht nicht das Risiko, dass schon bei den fehleranfälligeren Schnelltests eine Infektion unentdeckt bleiben könnte? Generalarzt Dr. Bruno Most räumte ein, dass diese nicht die gleiche Trefferquote wie PCR-Tests haben.
„Wir dürfen uns aber so wichtige Werkzeuge auch nicht zerreden“, stellte er klar. Aus seiner Sicht würden die Schnelltests ein wichtigen Beitrag leisten, um sich ein Lagebild zu machen. Ähnlich argumentiert Landrat Götz Ulrich (CDU). „Uns geht es darum, den einen oder anderen herauszufiltern“, sagte er.
Mehrere parallel stattfindende Test-Angebote sind personaltechnisch nicht möglich
Dass Weißenfels nach Naumburg die zweite Station ist, wo sich die Bürger testen lassen können, sei kein Zufall. Immerhin seien hier bereits elf Fälle der britischen Mutante des Virus aufgetreten. Diese gilt als ansteckender als die ursprüngliche Virusvariante. Zuerst war eine Ansteckung mit der britischen Mutante bei einem Montagearbeiter aus einem Weißenfelser Ortsteil aufgetreten, der sich in Bayern damit angesteckt hatte.
Wäre es nach dem Weißenfelser Oberbürgermeister gegangen, dann hätte sogar schon vergangene Woche ein Test-Zelt in der Marienstraße gestanden. Doch mehrere parallel stattfindende Test-Angebote kann der Burgenlandkreis personell nicht stemmen. Denn vor Ort sind stets auch Mitarbeiter des Gesundheitsamtes im Einsatz, um positiv Getestete auch in Quarantäne versetzen zu können.
Schnelltest in Weißenfels sind nur eine Momentaufnahme - Ansteckung immer möglich
Nächster Halt der vom Landkreis finanzierten Test-Station ist kommende Woche Zeitz. Landrat Götz Ulrich kann sich aber auch weitere Angebote vorstellen. „Wenn die Zahlen nicht runtergehen, dann werden wir auch in kleinere Kommunen wie Hohenmölsen, Teuchern oder Lützen kommen.“ Damit spielte er auf die Sieben-Tages-Inzidenz (ein Maß für die Intensität des Infektionsgeschehens) an. Die lag am Dienstag im Burgenlandkreis bei 195,14 und damit erneut deutlich über Landesdurchschnitt.
In Sicherheit sollte sich niemand der Getesteten wiegen. „Das ist natürlich nur eine Momentaufnahme“, erklärte der Landrat testwilligen Bürgern im Gespräch. Viele waren froh, immerhin für den Moment zu wissen, dass sie nicht infiziert sind. „Das ist auf alle Fälle ein gutes Angebot. Das sollten die Menschen auch wahrnehmen“, lobte etwa Frau Dallmann aus Weißenfels, während sie auf ihr eigenes Ergebnis wartete. „Es geht mir um Sicherheit“, erklärte auch Herr Reichardt. Er war für den Test eigens aus Hohenmölsen gekommen. (mz)