Pandemie Pandemie: Wie Flüchtlinge über den Virus und Corona-Regeln informiert werden
Weissenfels/Laucha - Am Donnerstag sind 24 Flüchtlinge im Burgenlandkreis angekommen. Sie wurden in einer Gemeinschaftsunterkunft in Laucha untergebracht, die nach Angaben der Kreisverwaltung zuvor leer stand. Die am Mittwoch getätigte Aussage, die Geflüchteten kämen aus der Zentralen Aufnahmestelle für Flüchtlinge (ZASt) in Halberstadt, hat die Kreisverwaltung indes dahingehend korrigiert, dass sie bislang in der ZASt-Nebenstelle in Magdeburg untergebracht waren.
Flüchtlinge werden aufgrund von Corona im Land verteilt
Diese wurde „vorsorglich leergezogen“, teilt Nancy Eggeling, Pressesprecherin des Landesinnenministeriums, mit. Diese Vorsorgemaßnahme erklärt sie wie folgt: „Sollte die Zentrale Aufnahmestelle in Halberstadt für den Fall einer Quarantänesperrung vorübergehend komplett geschlossen werden müssen, kann die Aufnahme und Erstuntersuchung von Neuzugängen in Magdeburg durchgeführt werden.“
Dazu sei es notwendig, „die rund 230 Bewohner der Nebenstelle Magdeburg auf Grundlage der jeweiligen Aufnahmequote zu verteilen.“ Das Innenministerium weist darauf hin, dass alle Personen negativ auf das Coronavirus getestet worden seien. Zudem seien sie seit mindestens zwei Wochen in der Erstaufnahmestelle untergebracht und würden erst nach Ablauf der möglichen Inkubationszeit und nur nach einem negativen Testergebnis auf die Landkreise verteilt.
Geflüchtete erhalten Regeln und Verordnungen rund um Corona
Die Flüchtlinge, die bereits in Gemeinschaftsunterkünften im Burgenlandkreis untergebracht sind, wurden und würden auch künftig über das Coronavirus und die geltenden Verordnungen „in für sie verständlicher Sprache“ informiert, heißt es von der Kreisverwaltung.
Zudem werde allen Besuchern der Migrationsagentur eine verständliche Übersicht zu den geltenden Regelungen zur Verfügung gestellt. Weiterhin wurde ein Vermerk in der Integreat-App, einem Informationsprogramm für das Handy, veröffentlicht. Dieses kann kostenlos von allen Smartphone-Nutzern heruntergeladen und in mehreren Sprachen genutzt werden.
Sozialbetreuung und Wachdienst kontrollieren vor Ort die Einhaltung der Quarantäne
Doch was ist, wenn es zu einem Vorfall wie in Suhl kommt? Dort gab es am 17. März einen großen Polizeieinsatz in einem Flüchtlingsheim, nachdem einige Bewohner nach einem bestätigten Coronafall gegen die Quarantäne verstoßen und teilweise randaliert hatten.
„Mit Sicherheit sind die Gegebenheiten nicht vergleichbar. Suhl ist eine Erstaufnahmeeinrichtung, bei uns handelt es sich um eine dezentrale Unterbringung mit integrativem Ansatz“, so die Kreisverwaltung.
Vorkehrungen seien aber getroffen: So gebe es eine Quarantänewohnung. Diese befinde sich „in einer Struktur, bei der sowohl eine Sozialbetreuung als auch ein Wachdienst vor Ort die Einhaltung der Quarantäne kontrollieren können.“ Darüber hinaus stünden für solche Fälle in der Migrationsagentur Integrationsfachkräfte zur Betreuung bereit.(mz)