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Nach Sauna-Schließung Osteopathie und Naturheilkunde in Weißenfels: Nach Sauna-Schließung eröffnet neue Praxis

Von Andreas Richter 16.02.2019, 14:03
Das Imitat eines indischen Buddhas gehört zur Ausstattung der neuen Osteopathie-Praxis von Sebastian Nebel.
Das Imitat eines indischen Buddhas gehört zur Ausstattung der neuen Osteopathie-Praxis von Sebastian Nebel. Peter Lisker

Weissenfels - „Grad bin ich 24 Stunden für die neue Praxis unterwegs“, erzählt Sebastian Nebel. Auch wenn das leicht übertrieben ist, so steht fest: Der junge Mann hat gerade echt viel zu tun. Denn der 31-Jährige, der zudem auch noch Vaterfreuden entgegensieht, hat einen ehrgeizigen Plan: Am Samstag, 23. Februar, will er seine neue Praxis für Osteopathie und Naturheilkunde bei einem Tag der offenen Tür vorstellen.

Neuer Plan nach Sauna-Schließung

Dabei könnte die Adresse manch einem bekannt vorkommen. War doch die Karl-Hoyer-Straße 9c in Weißenfels-West viele Jahre ein Mekka für Saunagänger. Im Jahr 2008, nach seiner Ausbildung als Physiotherapeut, hatte Sebastian Nebel die öffentliche Sauna von den Eltern übernommen.

Die Eltern leben heute in Panama, betreiben dort ein kleines Hotel. Jahrelang lief es für den Sohn in Deutschland gut. Vor allem Ältere kamen regelmäßig in die Sauna in der Karl-Hoyer-Straße, ein Gast war 93 Jahre alt. Doch in den letzten beiden Jahren zog die Sauna nicht mehr so recht. Schließlich rang sich der junge Mann im Oktober vergangenen Jahres dazu durch, die Sauna zu schließen.

Dabei hatte er längst einen neuen Plan im Kopf. Immerhin hat er in den drei Jahren zuvor eine Ausbildung zum Heilpraktiker und Osteopathen absolviert. Also war der Gedanke nicht weit, die ehemalige Sauna zu einer Praxis für Osteopathie und Naturheilkunde umzubauen. Und dafür wirbelt der gebürtige Weißenfelser nun fast rund um die Uhr. „Das meiste mach’ ich allein oder zusammen mit Freunden und Verwandten“, erzählt er.

Und Sebastian Nebel ist überzeugt, dass der Plan aufgeht. „Der Osteopathie gehört die Zukunft. Sie sieht den Menschen in seiner Einheit von Körper, Geist und Seele“, erklärt der junge Mann. Die Hände seien dabei ein wichtiges „Werkzeug“. So untersuche der Osteopath das Gewebe des ganzen Körpers, um etwa Bewegungseinschränkungen aufzuspüren und zu behandeln. Ein Beispiel: Kommt jemand mit Rückenschmerzen zum Osteopathen, dann könne es gut sein, dass er am Kiefer oder am Bein behandelt wird, um die Beschwerden zu lindern.

Behandlung kann übernommen werden

Bis zu einer Stunde kann ein erster Termin dauern, bei dem sich der Osteopath ein Bild vom Patienten macht. Und die Kosten? „Die Krankenkassen übernehmen die Kosten zum Teil. Allerdings muss der Patient in Vorleistung gehen“, erklärt Sebastian Nebel, der künftig allein, ohne Angestellte, in seiner Praxis arbeiten wird.

„Ich bin kein Wunderheiler. Eine Behandlung bei mir ersetzt nicht den Arzt“, schränkt der junge Osteopath ein. Doch nun ist er erst einmal gespannt, ob sich die Weißenfelser für sein Angebot in der ehemaligen Sauna überhaupt interessieren. Ob sich die langen Arbeitstage der letzten Monate gelohnt haben. (mz)

››Tag der offenen Tür: Samstag,23. Februar, 10 bis 14 Uhr, Karl-Hoyer-Straße 9c