Oldtimer neben Autos mit Hybrid-Technik
Halle/MZ. - Luftlinie stehen sie bei der von der MZ initiierten Autoschau am Leißlinger Einkaufszentrum nur einige Meter auseinander: der IFA DKW F8 des Zeitzers Dieter Götze vom Baujahr 1949 und jenes Hybrid-Honda-Coupé mit Schaltgetriebe. Der 73-jährige Götze spricht von einer Holzkarosse mit Lederbespannung hinter der Frontscheibe und Dietmar Eichhorn, der Chef des Honda-Auto- und Motorradhauses Weißenfels, nennt die Präsentation des Coupés einen Paukenschlag. Nach der Vorstellung bei der Messe in Leipzig, war es nun in Weißenfels zu sehen, wird aber erst in knapp vier Wochen den Kunden präsentiert.
Hans-Dieter Stephan aus Baumersroda ist vor allem wegen der Oldtimer gekommen und begeistert. Auch die Brüder Holger und Andreas Brehmel sind mit einem 350er Jawa-Motorrad und einem SR 2 vom Anfang der 60er Jahre vertreten. Sie nutzen die Zeit, um für das zweite Treffen mit Oldtimermotorrädern in Großkorbetha im September zu werben.
Neue Technik stellen die Kameraden der Großkorbethaer Feuerwehr vor. Sie braust mit ihrem Hilfeleistungslöschfahrzeug heran, nachdem Jacqueline Dathe einen mit Benzin getränkten Lappen angezündet hatte. Michael Dathe nimmt sein Hochdruck-Löschgerät und macht den Flammen den Garaus. Er erklärt: "Mit 300 Kilometern in der Stunde wird dabei Wassernebel verschossen. Mit dem kann man einen Wohnungsbrand schnell auf 40 Grad Celsius herunterkühlen, damit die Kameraden in die Räume kommen." Erstmals dabei ist das Technische Hilfswerk mit sechs Jugendlichen und ihren zwei Betreuern. Sven Neumann begründet: "Wir wollen neue Mitglieder gewinnen." Mit dabei haben sie ein Boot, mit dem im Vorjahr mehrere Pferde von einer Saale-Insel geborgen werden konnten.
Bernd Paatzsch von der Weißenfelser Regionalverkehrsgesellschaft zeigt die Wichtigkeit von Panoramaspiegeln. Die Besucher können auf dem Bus-Fahrersitz Platz nehmen und erkennen im herkömmlichen Spiegel ein am Einstieg ausgelegtes gelbes Dreieck im toten Winkel nicht mehr. "Hier könnten fünf Kinder unentdeckt spielen." Mit den Panoramaspiegeln seien die RVG-Busse aber schon seit Jahren ausgerüstet.
Immer wieder bittet Moderator Thomas Scheidt die Vertreter von 20 Autohäusern, die mit rund 200 Fahrzeugen präsent sind, zu sich. Ralf Hildebrandt vom Tagewerbener Autohaus stellt einen Renault Megane Grandtour als familienfreundlichen Pkw vor. Er denke, dass resultierend aus den Gesprächen am Stand später einige Kaufverträge abgeschlossen werden könnten. Den Vorteil der Autoschau beschreibt er so: "Hier können die Kunden in ein, zwei Stunden alle Modelle begutachten, wofür sie sonst Tage brauchen würden." Ähnlich sieht es Lothar Schauer vom Weißenfelser Skoda-Autohaus. Er sagt: "Die Leute sind zudem interessiert und stellen viele Fragen."
Rudolf Kiel, Chef der Zeitzer Firma Autrak und einziger Fiat-Händler in der Region, will sich über die Elsterstadt hinaus bekannt machen. Natürlich wäre ihm klar, dass in Sachen Service die räumliche Distanz zwischen Weißenfels und Zeitz hinderlich sei und letztlich würden ja die Kunden darüber entscheiden, was ins finanzielle Budget passe. Mitsubishi ist zweimal vertreten. Sowohl Lothar Eckert vom Freyburger AMK-Diamant-Autocenter als auch Riccardo Schwingel vom Autohaus Fröhlich in Weißenfels sprechen von einer Imagekampagne. Eckert lobt diese Form der Präsentation in Leißling, die er in der Naumburger Region vermisse. Und demnächst soll es für beide Händler ein Wiedersehen im Saale-Unstrut-Center geben. In einem leeren Geschäftsraum wollen sie ihre Pkw präsentieren.
Dass die Interessenten immer wieder auch nach Kohlendioxidausstoß und Spritverbrauch fragen, bestätigt Christian Cerny vom Zeitzer Toyota-Autohaus Urban. "Der Kraftstoffverbrauch hat vor Jahren noch nicht diese Rolle gespielt, doch angesichts steigender Preise wird nun oft danach gefragt." Das bestätigt auch Andreas Kittel vom gleichnamigen Weißenfelser Autohaus. Er sieht VW im Altkreis Weißenfels mit rund 25 Prozent an der Spitze. "Doch auf Lorbeeren kann man sich nicht ausruhen", begründet der Chef sein Kommen. Nun sei das Interesse so groß, dass er sogar noch mal Prospekte holen musste.
Als 16 Uhr zusammengeräumt wird, sind die Lützener vom Feuerwehrtraditionsverein daheim längst beim Säubern ihrer Feldküche. Ein halbes Dutzend Mitglieder war schon seit 4.30 Uhr auf den Beinen, um 200 Portionen Erbensuppe zuzubereiten.