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Heimat Neues Comic-Heft erzählt Geschichte des Weißenfelser Klosters

Auf Initiative des Weißenfelser Bürgervereins ist jetzt eine Broschüre zur Geschichte des ältesten Gebäudes der Stadt entstanden. Was darin zu finden ist.

Von Andreas Richter 23.07.2024, 10:00
Olaf Brückner übergibt Berith Rößler, Mitarbeiterin in der Weißenfelser Seumebuchhandlung, die neuen Comic-Hefte über die Geschichte des Klosters.
Olaf Brückner übergibt Berith Rößler, Mitarbeiterin in der Weißenfelser Seumebuchhandlung, die neuen Comic-Hefte über die Geschichte des Klosters. Foto: Andreas Richter

Weißenfels/MZ. - Man mag es kaum glauben: Ein Weißenfelser Projekt ist früher fertig geworden als geplant. Am Montagvormittag haben Olaf Brückner und Eberhard Scheuer vom Weißenfelser Bürgerverein Kloster St. Claren druckfrische Comic-Hefte in der Seumebuchhandlung und in der Touristinformation am Markt verteilt. Eigentlich sollte das Heft mit Geschichten über das älteste Gebäude der Stadt erst Ende August fertig sein. Doch nun haben es der Verein und seine Partner geschafft, das 30-seitige Heft schon einen Monat früher auf den Markt zu bringen.

Für Olaf Brückner vollendet sich damit eine Geschichte, die an den vergangenen Weihnachtstagen ihren Anfang genommen hat. Vorher hat ihm seine Enkelin von einem Ausflug mit der Kita zum Naumburger Dom erzählt. Als es um die Stifterfiguren des historischen Gebäudes geht, fällt ihm ein Comic-Heft ein, in dem kindgerecht Geschichten aus der Domstadt erzählt werden. Fortan lässt Brückner der Gedanke nicht mehr los, ein solches Heft auch zur Geschichte des Weißenfelser Klosters entstehen zu lassen.

Nonne und Geist begleiten den Leser

Über Weihnachten schreibt Brückner Texte auf. Im Künstler-Duo Johannes Saurer und Ulrike Albers aus Niedersachsen findet er Partner, die schon zahlreiche Comics über Persönlichkeiten und Bauwerke veröffentlicht haben. Mit den Autoren besichtigt er Originalschauplätze. Bald entstehen die ersten Zeichnungen.

Das nunmehr vollendete Heft spannt den Bogen von der Gründung des Klosters im Jahr 1284 über die Zeit als königlich-preußisches Lehrerseminar zwischen 1795 und 1908 bis hin zum ehrgeizigen Projekt unserer Tage, der Errichtung eines Bildungscampus’ rund um das Kloster. Zu finden ist auch die Geschichte des Rektors Christian Weidling, der am Gymnasium illustre Augusteum akademische Grade verliehen hat, die nur eine Universität verleihen durfte und dafür im Jahr 1717 verhaftet wurde. Eine Nonne und ein Geist begleiten den Leser auf den bunten Seiten. „Die Episoden im Heft sind historisch hinterlegt“, betont Brückner, der seit Jahren akribisch zur Geschichte des Klosters forscht. Wer genau hinschaut, der kann auch ihn auf dem Titelbild erkennen.

Verkauf auch beim Stadtfest

Für 6,95 Euro ist das Comic-Heft nun in der Seumebuchhandlung, in der Touristinfo und im Kiosk auf dem Bahnhof erhältlich. Auch beim Eröffnungskonzert des Stadtfestes Ende August soll die Broschüre über ein wichtiges Kapitel der Weißenfelser Stadtgeschichte zu haben sein. Über den Verkauf des Heftes mit einer Auflage von zunächst 5.000 Exemplaren hofft der Verein einen möglichst großen Teil der Ausgaben wieder einspielen zu können. Rund 20.000 Euro hat das Projekt laut Brückner gekostet. Vorfinanziert über zahlreiche Spenden sowie Geld aus der Kasse des Vereins.

Und wenn in wenigen Tagen das neue Schuljahr beginnt, dann hat der frühere Lehrer Eberhard Scheuer eine Idee. Er könne sich vorstellen, den Weißenfelser Schulen Klassensätze des Comics für den Geschichtsunterricht zur Verfügung zu stellen. Erste Gespräche mit dem Bildungsamt des Landkreises jedenfalls gab es schon.