Netzausbau der Telekom Netzausbau der Telekom: Hier kommt das Turbo-Internet für Weißenfels

Weissenfels - In Weißenfels legt der Netzanbieter Telekom jetzt den Turbogang ein. Das verkündete am Donnerstagnachmittag der Regionalmanager des Dienstleistungsunternehmen Marco Müller vor einem grauen Verteilerkasten in der Weißenfelser Beuditzstraße gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos). Um den Quantensprung von einer durchschnittlichen Leistung von etwa 50 MBit/s in der Stadt auf 100 MBit/s auch optisch zu verdeutlichen, wurde der Verteilerkasten in ein leuchtendes Pink, die Farbe der Telekom, per Folie gehüllt.
Doppelter Espresso für das Netz
Für dieses neue Angebot der Telekom ist das Unternehmen, das den Ausbau selbst finanziell schultert, schon ordentlich in die Gänge gekommen. Zwischenzeitlich wurden 40 Kilometer Glasfaser verlegt. Die 90 Verteiler mit ihrer intelligenten Technik stehen. Dadurch werden über 14.000 Haushalte bis Dezember sozusagen Vectoring-fähig, kündigte Müller an. Vectoring ist wie ein doppelter Espresso, ein Datenturbo auf dem VDSL-Netz Very Highspeed Digital Subscriber Line. Im Vergleich zu einem bisherigen Anschluss verdoppelt sich das maximale Tempo beim Herunterladen. Beim Heraufladen vervierfacht sich die Geschwindigkeit.
Nicht alle Ortschaften angeschlossen
Betroffen sind neben der Kernstadt die Ortsteile Langendorf mit Kößlitz-Wiedebach, Leißling mit Rödgen und Borau mit Selau und Kleben. Nicht integriert sind unter anderem die Ortschaften Burgwerben und Großkorbetha. Sie sollen demnächst im Rahmen des Pilotprojektes des Burgenlandkreises ans schnelle Internet angeschlossen werden, wofür Fördermittel von über neun Millionen Euro kürzlich an den Kreis ausgereicht worden waren.
Schnelles Internet ist einfach Standard
Das neue Netz in Weißenfels wird so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen gleichzeitig möglich sein werden, verkündete Müller. „Ich freue mich, dass die Arbeiten nun starten“, meinte Risch und gestand ein, dass schon „ordentlich Druck vor allem seitens der Wirtschaft da gewesen war“, um das Netz leistungsfähig zu machen. „Schnelles Internet ist einfach Standard. Es ist für Unternehmen, aber auch aus dem Leben unserer Bürger nicht mehr wegzudenken.“ Letztlich, so Risch, ist schnelles Internet ein Standortvorteil. Die Kommune wird die Schachtgenehmigungen schnell ausstellen und für eine geringe Belastung der Bürger während der Arbeiten sorgen, versprach der OB. Die Stadtwerke werden dann für die Stromversorgung sorgen. „Die Zusammenarbeit läuft hervorragend in Weißenfels“, lobte der Regionalmanager.
70.000 Euro pro Kilometer
Der Ausbau des Netzes erfolgt in drei Etappen, erklärte Bauleiter der Telekom, Thomas Meyer. Auf der Strecke zwischen der örtlichen Vermittlungsstrecke und dem Multifunktionsgehäuse wurde das Kupferkabel durch Glasfaser ersetzt. Das schnelle Übertragungsmedium hat jedoch seinen Preis: Das Verlegen kostet rund 70.000 Euro pro Kilometer. Im zweiten Schritt werden die grauen Kästen intelligent. Sie werden mit modernster Technik ausgestattet und zu einer Art Mini-Vermittlungsstelle. Hier werden unter anderem die Datenpakete vom Kupferkabel auf die Glasfaser übergeben. Die neue Technik beseitigt elektromagnetische Störungen, die auf Kupferleitungen auftreten.
Was auf den Kunden zukommt
Kunden, die in Weißenfels von der schnellen Internetgeschwindigkeit profitieren wollen, müssen selbst aktiv werden und ihren Vertrag erweitern oder einen Neuvertrag mit der Telekom schließen. Entsprechende Informationen können sich die Kunden bei den Mitarbeitern im Telekom-Shop in der Weißenfelser Jüdenstraße und im expert Technikmarkt in der Merseburger Straße holen. (mz)