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MZ-Serie Dorfrundgang Nessa: Gemeinsam Kleinode schaffen

Dorfladen dicht, illegaler Müll und fehlende Räumlichkeiten - wie die Teucherner Ortschaft Nessa seine Probleme löst und eine Wohlfühlatmosphäre entstehen lässt.

Von Meike Ruppe-Schmidt 12.09.2024, 10:00
Adelheid Lukas Ortsbürgermeisterin Nessa
Adelheid Lukas Ortsbürgermeisterin Nessa Meike Ruppe-Schmidt

Nessa - Die Ladentür ist mit einem Gitter verriegelt. Ein Plakat im Schaufenster der Filiale der „Bäckerei Erfurth“ in Nessa verkündet die Schließung des Geschäfts. „Es war unser letzter Dorfladen hier“, sagt Ortsbürgermeisterin Adelheid Lukas (SPD). „Nun hat er zum 1. September geschlossen.“

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Grund seien erhöhte Auflagen der Lebensmittelüberwachung gewesen. Laut Geschäftsführerin Anja Wendt hätte zwischen Küche und Sanitärbereich eine zusätzliche Zwischenwand eingezogen werden müssen, was sich betriebswirtschaftlich nicht gerechnet hätte.

Großer Zusammenhalt im Dorf

„Das war schon ein Schock für uns“, sagt Lukas. „Immerhin gab es hier außer Brötchen auch Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen.“ Nun werde künftig zweimal wöchentlich ein mobiler Verkaufsstand die Einwohner der Teucherner Ortschaft, zu der außerdem die Ortsteile Wernsdorf, Dippelsdorf, Kössuln und Obernessa gehören, versorgen.

Doch Einkaufsmöglichkeiten sind nicht das einzige, was in der 900-Seelen-Dorf fehlt. „Wir haben beispielsweise keinen Besprechungsraum für unsere Ortschaftsratssitzungen, in den wir auch eine größere Anzahl von Anwohnern mit einladen können“, so Lukas. „Wir sind froh, dass wir für unsere Treffen das Vereinsheim des VfB Nessa nutzen können.“ Lukas lobt dabei die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen und Anwohnern. „Wir haben hier einen großen Zusammenhalt.“ So teilen sich die 40 Hortkinder eine ihrer Räumlichkeiten mit der Schalmeienkapelle und dem Seniorenclub. „Tagsüber sind die Kinder in dem Raum, abends die Erwachsenen. Wir gehen das pragmatisch an und es läuft reibungslos. Man muss nur aufeinander zugehen.“

Illegaler Müll ist großes Ärgernis

Immerhin kann das Dorf einen steten Zuzug junger Familien verzeichnen. Um der gestiegenen Kinderzahl gerecht zu werden, mussten die Horträume in den vergangenen Jahren erweitert werden. Außerdem wurden jetzt das Dach von Turnhalle und Kita saniert. Worüber sich die Ortsbürgermeisterin außerdem freut: „In den letzten fünf Jahren sind insgesamt drei Straßen saniert und deren Haushalte ans zentrale Abwassernetz angeschlossen worden. Das erhöht die Attraktivität des Dorfes.“

Weniger attraktiv dagegen: Auch in Nessa hat man immer wieder mit illegalen Müllablagerungen zu kämpfen. So werden entlang der Industriestraße regelmäßig ganze Beutel mit Müll entsorgt: Pizzaschachteln, Essensreste, aber auch Windeln und sonstiger Hausmüll sammelt sich dort am Straßenrand. „Vermutlich wird er von Auto- oder Lkw-Fahrern einfach direkt aus dem Fenster geworfen“ so Lukas. Nicht nur das: In der gleichen Straße habe sich in den vergangenen Monaten eine regelrechte Sammelstelle gebildet, an der illegal Grünschnitt abgekippt wird. „Das ist ein großes Ärgernis für uns“, so Lukas. „Denn wir bemühen uns hier sehr um unser gepflegtes Ortsbild.“

Engagierte Anwohnergestalten das Dorf

Der liebevoll gestaltete Gutspark und der Teich in der Dorfmitte mit seinen kunstvollen Holzskulpturen sind ein Beispiel dafür, wie sich das Dorf in den letzten Jahren gemausert hat. Außerdem haben engagierte Anwohner jetzt eine alte Volieren am Schwanenteich restauriert, so dass dort die ersten gefiederten Bewohner wieder einziehen konnten.

„Mir liegt außerdem die Grünfläche vorm Gemeindehaus am Herzen“, sagt Lukas. „Sie ist in keinem ansehnlichen Zustand. Aber sie gehört dem Burgenlandkreis, darum können wir sie momentan nicht gestalten.“ Nur hin und wieder werde die Fläche vom Teucherner Bauhof gemäht. Man sei diesbezüglich schon an den Burgenlandkreis heran getreten und hofft, hier eine Lösung zu finden. Denn: „Aber wir möchten ein Schmuckstück daraus machen.“ Damit ein weiteres Kleinod in Nessa entsteht.